Flensburger richtig Dunkel

Freitag Abend, das Büro hinter sich, findet sich eine sommerliche Herausforderung vor dem Wochenende in Langballigau. Clubhaus des YCLL, Flensburger Pilsener Flaggen, Schankwagen – nein es geht nicht um Party und saufen. Steuermannsbesprechung bei  kurze-Hose-Wetter und bester Stimmung. Stefan Voß führt in die Besonderheit der heutigen Regatta ein. Sozusagen ein Hase- und Igel Rennen. Die vermessen langsamten Boote starten auf einer sehr kurzen Startlinie ohne Startschiff, die schnelleren danach. Beeindruckende Zeitfenster entstehen zwischen dem ersten und dem letzten Start. Ganz hinten und mit langer Wartezeit sind „Passion-X“ aus Kiel und „Xen“ bzw. besser bekannt als „Sydbank“ dabei, 2 Boote, die wir international von den ORC Regatten kennen. Dazwischen ein froher Mix der aktiv gesegelten Boote an der Flensburger Förde. Wir freuen uns trotzdem über den überregionalen Zuspruch. Andreas Wulfes, Eigner und Skipper der „Passion X“ kommt mit dem großen Boot zwar nicht tief in den Hafen hinein, ist aber trotzdem begeistert von der entspannten Stimmung in Langballigau. Die Xen-Crew kennt überwiegend auch den Flair der Regatten des YCLL.

Ziemlich vorm Wind heisst es rechtzeitig zum Start die Blase hoch zu haben. Sind es am Anfang überwiegend symetrische Spis, die hoch gehen, beginnt das Hase und Igel Rennen sichtbar irgendwann mit den schnellen und grossen Gennaker-Booten, die sich zwar noch mit größeren Halsenwinkeln zur Tonne 4 bei Holnis Drei arbeiten müssen, nach dem Haken über Nejsmölle Flag und die Enge bei Rinkenaes mit spitzem Kurs Richtung Meierwiek, also kurz hinter dem FSC in die Innenförde ballern können. Dort, wo sich das Feld erstmals beginnt, zu kumulieren. Währenddessen die Treibholzsegler im FSC ihre Wunden leckten nach den ersten Wettfahrten des Robbe& Berking Sterling Cups mit 12mR, 5,5mR und hölzernen Drachen. Bei Meierwik war es wieder tricky mit starken Drehern und Windausfall, der so manche hart erarbeitete Distanz nach hinten wieder pulverisierte. Mit frischem Wind ging es danach aber weiter Richtung Wendetonne Wassersleben und einer Kreuz die Innenförde hinaus, die auch wieder durchs windtechnische Minenfeld bei Meierwik führte. Es wurde dunkel, als die ersten Boote, immer noch das Folkeboot „Surprise“ und die Ohlsen 8:8 „Calle Strömer“ Holnis Spitze umrundeten und halbwinds auf die Tonne 4 zufuhren. Richtig Dunkel. Dieses Jahr half das Mondlicht kaum. Einige setzten Spi, nicht allen half es. Nach Tonne 4 ging es dafür unter ruppigen Bedingungen bei Ostwind-Welle Richtung Ziel, das man auch erstmal lokalisieren musste. Auf den letzten Metern setzen sich doch noch die dominanten Gennakerboote und die Sydbank durch, konnten aber alle Lokalmatador und Orga-Leiter Stefan Voss nicht davon abhalten, als erste über die Ziellinie zu gehen. Hart erarbeitet, denn ihn traf danach die Aufgabe, als erstes Boot alle nachfolgenden in ihrer Reihenfolge zu dokumentieren.

So erreichten in der Wertung über alles nach Stefan Voss mit OM auf dem 1. Platz Torsten Bastiansen mit der Sydbank den 2. Platz und Konstantin Neumann mit der schönen klassischen langen Ylva „Sylva“ den Dritten. Knapp am Treppchen vorbei der aus Kiel angereiste Andreas Wulfes mit Passion X. Bemerkesnwerte weitere Bestleistungen zeigte Holger Jacobs und Sven Fischer mit der kleinen Crest 910 „Frau Antje“ als Sieger in der Wertungsgruppe ORC 3 und Irk Boockhoff mit „Calle Strömer“, der kurz vorm Schluss seinen Start Ziel Sieg noch durch die grossen Regattaboote aufgeben musste. Sieger in der Gruppe ORC ohne Spi wieder Mark Luther mit dem nordischen Folkeboot „Surprise“.

Um Mitternacht war die Regatta im Kasten. Viel Mondlicht war nicht. Das Einsammeln und in den Hafen kommen für alle eine kleine Herausforderung Doch dort wartete schon besagter Bier-Pilz und ein loderndes Feuerchen am Grill, das einlud, die Nacht noch ein bisschen herauszuzögern und die Anspannung von der Bahn langsam abdampfen zu lassen.

Ergebnisse hier

Bilder: Hauke Bunks

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