Flensburger Dunkel – Klein sticht groß
Wenn der Yachtclub Langballigau zu einer Regatta einlädt….dann scheint dieses Jahr das Wetter zuverlässig mitzuspielen. Als am Freitagnachmittag noch sinnflutähnliche Regenfälle Flensburgs Straßen unter Wasser setzten, mochte sich noch keiner so richtig vorstellen, welche traumhaften Wettfahrtbedingungen auf der Förde am Abend auf die Regattasegler wartete.
Denn zur Skipper Besprechung vor dem Clubhaus präsentierte sich die Aussenförde bereits in bestem Licht und Trockenheit. Der Start erfolgte innerhalb weniger als einer Stunde im Känguruhverfahren. So starteten die ersten Double Hander bereits um 18:00, während eine ebenfalls double hand gesegelte X-412, die Wuchtbrumme von Lars Christensen erstmals mitmachte und eine dreiviertel Stunde später zum Schluss erst auf die Bahn gelassen wurde.
Mit dabei waren wieder einige Segler aus der Innenförde und Dänemark. Aus Graasten mischten die feier- und segelstarken Jungs von der Albin Express Lynx als double-hand Crew mit. Und wieder bewies der Yachtclub Langballigau, daß Erfolg auf der Regattabahn kein Privileg hochgerüsteter Regattaboote sein muss.
Die Bahn war mehr als anspruchsvoll mit 2 spitzen Raumgängen bei leicht böigem westlichen Winden zwischen 4 und 5 Windstärken und forderte neben einer guten Wind- auch eine gewisse Stromtaktik. Gerade zwischen Holnis Spitze und Rinkenaes zahlten sich Revierkenntnisse aus. Unter Gennaker vor Nejsmölle Flak ergab sich auf dem kleinsten Teilnehmerboot, dem Canting-Kiel Sportboot Tu Tok (Heinz Bonacker) ein Mastbruch. Das Boot wurde durch die die Regatta hierfür abbrechende Pur Elle ( Dolphin 81, Holger Elle), mangels eigener Motorisierung unter Segeln in den Hafen von Langballigau eingeschleppt. Der unmotorisierte Schleppverband mit dem zusammengesammelten Resten an Bord erreichte dabei Geschwindigkeiten bis 6,5 Knoten.
Bei der Wendmarke südlich der Ochseninseln hatte sich das Feld langsam zusammen gezogen und die Spreu vom Weizen getrennt. Nahezu uneinholbar vom Rest des Feldes kämpften ganz vorne aber die Calle Strömer mit dem Gesamtsieger des im-Jaich Cups Hoppetosse von Gunnar Bednarz, der nun vom Regattafieber gepackt seinem zweiten großen Erfolg entgegensegelte. Allerdings nicht ohne Probleme: Während der Wettfahrt musste er noch Schoten mit dem Schraubenzieher zwischen den Rollen und Scheiben seiner Blöcke herauslaborieren. Beide Boote konnten auch von den heiß gesegelten Dogmatix (X-332) und Kuddeldaddeldu (Cross 31) nicht mehr eingeholt werden.
Besonders dramatisch wurde der Gang zum Ziel unter Spinnaker zwischen RAN (Impala 31, Rainer Koch), Alter Schweder (Maxi 999, Uwe Berthold) und Aquila (Dehler 31, Carsten Reckweg), die sich ein heißes Kopf an Kopf Rennen lieferten, dass Carsten Reckweg für sich entscheiden konnte und Rainer Koch die letzte Chance gab, den ununterbrochen vor seiner Nase herumsegelnden Uwe Berthold doch noch kurz vorm Ziel zu knacken.
Die Regatta war wieder an Spannung kaum zu überbieten und gerade die kleinen und älteren Schiffe hatten Ihre Chancen nutzen können, mit freiem Wind Ihr Potenzial heraus zu fahren, ohne auf die Verwirbelungen der großen schnellen reagieren zu müssen.
Selbst die Mondphase spielte mit, so dass das direkt anschließende große Grillen mit von der Flensburger Brauerei gestelltem Bierpilz und Freibier nicht in völligem Dunkeln stattfand, sondern wieder mal den Abschluss zu einem entspannten, aber sportlich anspruchsvollen Hi-Light der Amateursegler an der Flensburger Förde setzte.
Wiederum gelang der Hoppetosse der Gesamtsieg unter ORC Club, gefolgt von Calle Strömer (2. über alles) und Harlekin (3. über alles, Lord Helmsman Helmut Andresen/ Dr. Patrick Meyer)). Bevor die üblichen Schnellfahrer an die Ränge kamen, setzte Otto Jeschonnek mit seiner kleinen International 806 Mareike B seine Marke. Zwei Ylva setzten sich über die gesamte Regattastrecke intensiv auseinander und Konstantin Neumann mit der Sylva konnte sich gegen Lokalmatadoren Antje Linde und Udo Baasch mit Smaggen durchsetzen.
Auch bei den Double handern stach der Kleine den grossen: Peter Moisen machte hier mit Lynx (Albin Express) das Rennen vor Carpe Diem (Drabant 27, Claudia Thelen) und Wuchtbrumme (X-412, Lars Christensen). Nicht zu übersehen ist die Leistung von Lars, ein Schiff dieser Größe zu zweit und unter Spi über die manöverintensive Bahn mit vielen engen Situationen zu prügeln.
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