team-Cup 2016 und Brückenfest
Hammerwetter und schon wieder druckvoller Sport auf dem Wasser mit perfektem Familien und Kinderarrangement an Land. Der YCLL hat eine Glückssträhne, was seine Veranstaltungen 2016 angeht. Das im Anschluss an den team cup und nach gewohnt erlebnisreicher Neptunstaufe stattfindende Brückenfest endete nach 3 Uhr morgens mit wummernden Bässen.
26 gemeldete Boote, trotz Wind in Böen an die 20 Knoten alle heil über die Bahn direkt vor dem Hafen Langballigau gekommen – und überall nur breit grinsende Gesichter. Wer dieses Jahr beim team Cup des YCLL dabei war, hatte wieder allen Grund zur Freude!
Wettfahrten
Wettfahrtleiter Rainer Koch konnte eine up-and down Bahn mit Verholtonne am Luvfass und Gate am Leefass zwischen Langballigau und Bockholmwik auslegen. Ungestört vom Wochenendverkehr ballerten die Schiffe an der Reffgrenze über die kleinen Wellen. Enge aber sichere Starts am Startschiff von Fiete Mehrs und der Startschiffcrew brachten ein bisschen Kieler Woche Feeling. Auch wenn das Funkuhr-Startsystem des YCLL für den einen oder anderen ungewohnt war.
Rührei + Speck und schlichtes Konzept
Schon mit ordentlichem Seglerfrühstück im Festzelt, Begrüßung vom Vorsitzenden hinter der Rührei-Pfanne ging es zünftig los. Die Wettfahrten waren schnell und simpel von Rainer Koch erklärt und mit gutem optischen Bahnschema für jeden leicht verständlich.
So gewappnet, trauten sich auch 5 von 6 gemeldeten Booten im Start ohne Spinnaker, teilweise als double-hand Crew auf die Bahn. Auch wenn nicht jeder in dieser Gruppe große Regattaerfahrung aufwies, sorgten ein Start nach den „heißen“ Sportseglern und eine verkürzte Bahn für so gute Entzerrung, dass die sportlichen Segler keine Probleme mit den ohne Spinnaker segelnden Teilnehmern hatten und deren Adrenalinspiegel sich noch auf sanftem Niveau bewegte.
Sportfraktionen
Aufregender ging es zu zwischen den unterschiedlichen Sportfraktionen. Die Dauer-Rivalen Calle Strömer (Irk Boockhoff) und Harlekin (Helmut Andresen) fanden bei dem knackigen Wind ihre perfekten Bedingungen für einen kompromisslosen fight. Genauso, wie die X-79 fakse (Holger Jacobs/ Sven Fischer) sich heftige fights mit der dänischen Albin Express Lynx (Peter Moisen, Gråsten Sejlforening) lieferte, die auf dem Wasser, wie an Land gewohnt unüberhörbar mitfeierten und auch auf der Bahn den Turbo heiß liefen liessen.
So dolle, dass sie sich in das Feld mit Rainer Koch´s Ran hereinschoben. Der hatte damit so gut zu tun, dass Thiassi (Achim Schultze) ihre bisherige Saison-Bestleistung abliefern und sich downwind gefährlich an die Boote der Gruppe ORC 1 heranschieben konnte.
Hier kam es zum gewohnt harten Schlagabtausch zwischen Dogmatix (Stefan Voß) und Kuddeldaddeldu (Dieter Naujeck), die noch nach den Wettfahrten Regeldiskussionen beschäftigte. In der ersten Wettfahrt konnte sich dabei Sophus (Jochen-P. Kunze) zwischen beide schieben, was in der 2 Wettfahrt aufgrund eines Startfehlers mit round-the-ends nicht mehr glücken konnte. Wie eng es in Gruppe ORC 1 vor sich ging, zeigt sich daran, dass die Sieger der Plätze 2-4 punktgleich in der Gesamtwertung waren und die Rangabfolge nach den Internationalen Wettfahrtregeln festgelegt werden musste. Die begünstigt die besseren Ergebnisse der letzten Wettfahrt.
Under-Dog Sieger
In der Gruppe DH 5 ohne Spinnaker konnte auch die Hanse 320 Frangipani (Christian Koch) der Hoppetosse (Gunnar Bednarz) weit nicht das Wasser reichen. Gunnar erweist sich als Regattastarter in diesem Jahr zugleich als Abonnementsieger.
Die langsam fest im YCLL-Regattaplan etablierte Gruppe der dänischen Schlankheitswunder Ylva blieb dieses mal aufgrund eines Todesfalls in der Familie eine Einzelboot-Veranstaltung und Sylva (Konstantin Neumann vom Yachtclub Bockholmwik) machte ohne den One-Design-Druck der Smaggen in der großen Gruppe der ORC 1 Boote mehr Druck von hinten. Familie Dittloff mit der Linie 1 konnten sich trotz der für ihr Boot unwirtlichen Bedingungen gut durchsetzen und profitierten von kleineren Materialproblemen auf der fakse, vor der sie sich letztlich in der Gesamtwertung durchsetzen konnten.
Ebenfalls ein fest gebuchter Überzeugungstäter unserer Wettfahrten auf der Aussenförde, Otto Jeschonnek mit seiner kleinen International 806: Mareike B aus dem Flensburger Segelclub mischte ordentlich mit und zeigte gemeinsam mit den Dänen, das man mit kleinen Booten auch großen ordentlich vor der Nase hin- und her fahren kann.
Volles Programm an Land für Kind und Kegel
Reichlich ausgepowert gelangten die Regattasegler dann schnell in den Hafen, wo die Familien und Clubmitglieder bereits mit Hüpfburg, Kinderanimation am Strand, Kaffee- und Kuchen im Festzelt direkt am Strand und mit Blick auf das Regattafeld das knackige und trockene Wetter genießen konnten. Eine besondere show für die Kinder war neben der Hüpfburg die Animation mit Tomahaxx, bei der die Kinder eigene Brennstempel bastelten und eigene Schilder bastelten.
Freibier für die Regattateilnehmer und die Klubmitglieder sorgten schnell für gelöste Stimmung und Entspannung. Kurz darauf konnte Rainer Koch die Siegerehrung durchführen.
Ergebnisse
ORC 1: 1. Platz : Dogmatix, Stefan Voß, 2. Platz: Kuddeldaddeldu, Dieter Naujeck, 3. Platz: Sylva, Konstantin Neumann
ORC 2: 1. Platz : Thiassi, Achim Schultze, 2. Platz RAN, Rainer Koch, 3. Platz: Alter Schwede, Uwe Berthold
ORC 3: 1. Platz : Harlekin, Helmut Andresen, 2. Platz Calle Strömer, Irk Boockhoff, 3. Platz: Mareike B, Otto Jeschonnek
ORC 4: 1. Platz : Lynx, Peter Moisen , 2. Platz: Linie 1, Fridmar Dittloff, 3. Platz: fakse, Holger Jacobs/ Sven Fischer
ORC ohne Spinnaker: 1. Platz: Hoppetosse, Gunnar Bednarz, 2. Platz: Frangipani, Christian Koch, 3. Platz: Nirwana, Michael Krüger
Neptun heizt ein
Ordentlich Feuer gab Neptun den zahlreichen Täuflingen, die den anderen Klubmitgliedern in stinkenden Säcken und Ketten auf der Kranplattform zur äußeren und inneren Reinigung vorgeführt wurden. Dicht- und Sangeskunst wurden dieses Jahr auf einer Klappleiter stehenden spontan abgefordert. Das Ergebnis führte zu keinen Neuzugängen beim Shantychor, sorgte aber für genauso viel Spaß, wie das nasse weitere Aktionsprogram, dass die Täuflinge im Wettkampf untereinander austragen mussten.
Ihnen ging es gut. In Rom wären sie von Geparden und Löwen angescheucht worden und der Dreizack, den Neptun nur als Staffage mit hatte, hätte ihnen mehr Beine gemacht. Hier wurden sie von einer Horde kompromissloser Kinder eingeseift und zugeschmiert. So, daß die kalte Dusche, die Neptun jedem einzelnen unvorbereitet von hinten verpasste eine glatte Wohltat war. Einzelne Kinder hatten so einen ähnlichen Duschaufwand, wie die Täuflinge selbst, die alles in allem mit einem Augenzwinkern gut überstanden haben. Für die innere Reinigung gab es undefinierbares Gebräu, dass aber jedem auf den Beinen liess.
Dank der Unterstützung der Flensburger Brauerei und dem Einsatz des Festausschusses nahm dann der Abend im Festzelt und vor dem Clubhaus seinen Lauf.
So anregend-angenehm, dass mittlerweile einige Gäste aus den anderen Segelclubs der Förde einfach so dazu kommen und unsere Feier bereicherten. Einige mussten am Tresen die Zusage, geben, kommendes Jahr vor dem Feiern noch ein bisschen mit draußen auf der Bahn zu schwitzen.
Alle konnten sich mit einem soliden Rundstück-warm stärken und im Zelt bis tief in die Nacht zu hammerguter Music von DJ Christian tanzen.
Die Beteiligung der Kinder aus dem YCLL und anderen Vereinen war großartig, nicht zuletzt wurden viel mit Veranstaltungs-T-shirts belohnt, die UK-Sails neben den verlosten Shirts für die Teilnehmer jeweils einer Crew pro Gruppe sponsorte.
Einige bewegte natürlich das Schicksal „unseres“ Baumarktes, der Hauptsponsor des team-Cups ist. Über das Schicksal des Standorts wissen wir noch nichts Definitives. Aber die Hoffnung bleibt zunächst.
Mehr Informationen unter www.ycll.de.
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