Volles Haus in Streichmühle

Schon zum Grünkohlessen vor der Jahreshauptversammlung war der Festsaal im Landgasthof Streichmühle übervoll. Zur späteren Jahreshauptversammlung wurde es dann mit der Bestuhlung so eng, dass die letztgekommenen vorne neben dem Vorstandstisch Platz nehmen mussten. Dabei gab es bei 2024 nichts Brisantes zu entscheiden.

Ehrungen

Allerdings standen sechs Mitglieder zur Ehrung für 50 Jahre Mitgliedschaft und vier Mitglieder zur Ehrung für 25 Jahre Mitgliedschaft an. Man könnte meinen, dies wäre ein Zeichen für eine Überalterung des Clubs. Dem konnte allerdings Schriftführer Jochen-P. Kunze eine Absage erteilen. In seinem Vorstandsbericht zeigte er später die harmonische Demographie-Kurve des Clubs auf, die sicher besser ist, als anderswo. Erstmals in der Geschichte des Clubs übersteigt die Mitgliederzahl die Zahl von 300. Das ist für diesen kleinen aber dafür sehr aktiven Verein eine große Zahl. Trotzdem freuen wir uns über neue junge Mitglieder und insbesondere junge Familien in der Region, die aktiv in einer Gemeinschaft den Segelsport in Langballigau mit betreiben wollen.

Lasse Nielsen

Der Vorsitzende Michael Krüger ehrte insbesondere dieses Jahr Lasse Nielsen und hob dafür seine besonderen Verdienste für den Club hervor. Lasse ist nicht nur aktiv in der Jugend als Trainer und „Regulator“ für alles, was geregelt werden muss. Er unterstützt auch bei zusätzlichen logistischen Anforderungen und verknüpft seine Leistungen für den Club mit seinem Engagement als Seenotretter bei der örtlichen DGzRS Station. Er hat sich mit der DGzRS und anderen Seenotrettern zusätzlich nach der Sturmflut für die Sicherung des Hafens und aller Boote im Hafen verdient gemacht. Seine Verdienste wurden mit standing ovations der gesamten Mitgliederversammlung gewürdigt.

Baggern – mal wieder

Der erstmals zur Wiederwahl stehende 1. Vorsitzende Michael Krüger berichtet von den aufwändigen Baggerarbeiten im Hafen im Jahr 2023. 4500 m³ wurden aus dem Hafen herausgebaggert. Welche Entwicklung sich jetzt nach der Sturmflut ergeben, ist unklar. Die Hauptwege im Hafen sind aber frei. Auch hier spielt die direkt in den Hafen mündende Langballigau eine zentrale Rolle bei der Unsicherheit für die zukünftige Verschlammung des Hafens. Die Sturmflut ging für den Hafen selbst und für den Club glimpflich vonstatten, wohingegen das gesamte Hafenumfeld teilweise existenzvernichtende Zerstörung erlebt hat. Auch hier wieder ersichtlich dass über die Au von hinten ins Land eintretende Wasser als einer der ersten Verursacher der Katastrophe für das Hafenumfeld.

Wärmepumpe im Clubhaus

Eine neue Wärmepumpe im Clubhaus ersetzt die bisherige Strombeheizung, ist klimafreundlicher und spart deutlich Kosten. Dank an Jörg und Lasse für Ihren Einsatz.

Nationalpark Ostsee und danach?

Die für alle Segelvereine an der Schleswig-Holsteinischen Ostseeküste mit Bangen und großer Sorge verfolgte Diskussion um den Nationalpark Ostsee stellte sich als im Landtag nicht mehrheitsfähig heraus. Mit weiterer Sorge müssen jetzt die von den Umweltverbänden im Nachgang verfolgten Einzelmaßnahmen konstruktiv und kritisch gleichermaßen im Auge behalten werden.

Winterlagerhalle Alt

An der Winterlagerhalle West an der Nordstraße wurde der Zaun direkt an die Halle geführt, was für das Auf- und Abslippen mehr Platz für das Zwischenlagern von Winterlagerböcken mit sich bringt. In der Folge zeigten sich leider durch Absinken der Flächen Wassereintritt in der Winterlagerhalle, die zumindest provisorisch mittels Dränage für die Zukunft eingedämmt werden konnten.

Gemeinschaftsaktionen und Monatstreffen

Der 2. Vorsitzende Irk Boockhoff berichtet von den vielen Gemeinschaftsaktionen, runden Geburtstagen und Monatstreffen im Winter Jahr 2023/2024. Hierunter ein Besuch mit begrenzter Teilnehmerzahl beim Schiffsführungssimulator in der Universität Flensburg. Ein Vortrag des deutschlandweit bekannten ehemaligen Yacht-Redakteurs Johannes Erdmann über seine Atlantiküberquerung und Charterabenteuer in der Karibik. Für den März steht jetzt noch eine 1.-Hilfe Auffrischung mit Hildburg Finkler auf der Agenda. Ein ernstes Thema mit Sicherheit dennoch humorvoll vermittelt. Und im April steht noch als letzte Monatsversammlung eine erfrischende Regattaregel -Auffrischung mit Peter Weber an.

Social Media – Wer will?

Der Schriftführer Jochen-P. Kunze bedankt sich noch einmal bei seinem Administrationsausschuss, der alles gut im Griff hat. Dringender Bedarf besteht im Hinblick auf die Unterstützung bei den Social-Media-Kanälen des Clubs. Hier benötigen wir dringend ein Mitglied, das technisch versiert ist, Lust auf Social Media hat und ein Gespür für die richtige Kommunikation. In der Versammlung konnte niemand geworden werden. Wer sich angesprochen fühlt, meldet sich bitte beim Vorstand.

Hafen & Strategie

Das Hochwasser am 20./ 21. Oktober 2023 hat nochmals deutlich gemacht, wie zerbrechlich der Bestand und Zukunft des Hafens Langballigau für die Nutzer und die Gemeinde ist. Es war lediglich ein riesengroßes Glück, dass eine Woche vorher – unter ebenfalls widrigsten Bedingungen – das Aufslippen der Boote durchgeführt wurde. Wenige Grad weiter nördlicher Wind und ohne diese beiden Faktoren wäre die Katastrophe auch im Hafen selbst nicht ausgeblieben. Dass sich der Schaden an Booten und Hafenanlagen in Langballigau ganz im Gegensatz zum gastronomischen Umfeld des Hafens in Grenzen gehalten hat, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass alle, die ein Interesse am Bestand des Hafens haben dringend aufgefordert sind, sich grundsätzliche Fragen zu stellen:

  • Priorität Hafen? Wie wichtig ist der Bestand und die Zukunft des Hafens für die Nutzer und für die Gemeinde?
  • Gefahrenherd Au: Welche Maßnahmen kommen in Betracht, damit die sich im Alltag und bei Hochwasser zeigenden Nachteile des ungehinderten Wasserausfluss und Wassereinflusses in die Langballigau auch im Hafenbereich so angepasst werden können, dass zukünftig Schaden vermieden werden kann?
  • Renaturierung als win-win? Kommt eine Verlegung der Au in ihr ursprüngliches und natürliches Bett in Betracht?
  • Hochwasserschutz von hinten – Macht es Sinn, die Au für Fälle zukünftiger Sturmfluten verschließen zu können, um zukünftigen Schaden an Land und im Umfeld des Hafens zu verhindern, nachdem die gastronomischen Betriebe „von hinten“ über die Au als erstes überflutet wurden?
  • Fehlende Kapazität – Wie lange soll die völlig auf Kante genähte Kapazität und Enge im Hafen noch funktionieren angesichts sich immer weiter verändernder Bootsgrößen und insbesondere Bootsbreiten?
  • Natürliche Entwicklung der Bootsgrößen – Die Welt dreht sich weiter und so auch das Nutzungsverhalten von Wassersportlern. Werden alte Boote durch neue Boote ersetzt, wachsen diese. Nicht nur in der Länge, sondern auch in die Breite. Höhere Sicherheit beim Segeln erfordert größere Tiefgänge. Alle Faktoren stehen in unmittelbarem Konflikt zum status quo im Hafen.
  • Schwindende Attraktivität – Wie viel Verknappung von Liegeplatzkapazität ist für den Hafen und dessen Attraktivität noch hinnehmbar?
  • Plan B für den Kran – Wann wird eine Kranmöglichkeit im Hafenbereich geschaffen, die die Abläufe verschlankt, mehr Sicherheit mit sich bringt und weniger Einfluss auf den Fußgänger- und Pkw Verkehr im Hafenbereich hat?
  • Wert des Hafen – Auch wenn der Fokus der Politik aktuell in Hilfemaßnahmen für die gastronomischen Betriebe im Umfeld des Hafens liegt, darf nicht vergessen werden, dass der Hafenbetrieb der zentrale Aspekt ist, warum Tourismus in Langballigau und das umliegende Gewerbe überhaupt da sind und funktionieren.

Der Club und auch die Gemeinde sowie der Pächter müssen sich überlegen, wie Sie sich die Zukunft des Hafens vorstellen. Aus Sicht der meisten, die ihre Vorstellungen artikulieren, kann die Zukunft nicht darin bestehen, den Hafen nicht sinnvoll weiterzuentwickeln und sie kann auch nicht darin bestehen, aus Langballigau eine kommerzielle Groß-Marina entstehen zu lassen. Dazwischen muss eine Entwicklung denkbar sein, die eine moderate Anpassung an die Anforderungen der Gegenwart und Zukunft mit sich bringt und den Flair und den Charme des Hafens bewahrt. Der Vorstand freut sich über sämtliche Anregungen und Kritik aus dem Kreis der Mitglieder und wünscht sich eine deutlich verstärkte Wahrnehmung der Problematik durch die lokale Politik.

Wahlen

Bei den Wahlen erfolgen ausschließlich Wiederwahlen. Sowohl der 1. Vorsitzende Michael Krüger wie auch Schriftführer Jochen-P. Kunze und Takelmeister Hafen Uwe Berthold wurden wiedergewählt. Roy Weißenberger wurde nach entsprechender Wahl durch die Clubjugend von der Mitgliederversammlung bestätigt.

Ausschüsse

Als neuer Rechnungsprüfer wurde Stefan Neubert in den Rechnungsprüfungsausschuss mit dem dort noch weiter tätigen Stefan Hofmann gewählt. Im Aufnahmeausschuss wurde die ausscheidende Andrea Lorenzen-Gräper durch Barbara Drews ersetzt. Wesentliche personelle Veränderungen in den sonstigen Organen gab es nur im Festausschuss. Hier schied Louise Lausen-Jung mit Dank der Mitgliederversammlung nach langjähriger Tätigkeit aus und wurde ersetzt durch Conny Saarup.

Solide Finanzen

Susanne Landfester berichtet als Kassenwartin des Vereins von soliden Finanzen, die im Jahr 2023 gestärkt wurden durch die Erstattung strittiger Umsatzsteuerzahlungen durch das Finanzamt. Infolge dadurch freiwerdender Mittel und Rücklagen konnten die Darlehen für die neue Winterlagerhalle an der Nordstraße und dem Flächenzukauf vom ehemaligen Team-Baumarkt massiv zurückgeführt werden. Die Spende eines ehemaligen ersten Vorsitzenden des Clubs stärkte im Jahr 2023 darüber hinaus die Jugendarbeit.

Slippen

Takelmeister Slippen, Jörg Pausen-Worm berichtet von reibungslos verlaufenden Auf-und Abslippveranstaltungen. Im Herbst fand dies unter widrigsten Bedingungen statt, wie wir sie langer nicht mehr erlebt haben. Trotzdem sorgten Logistik- und Sicherheitskonzepte für einen Ablauf ohne größere Schäden. Die Effizienz und Sicherheit wird im Frühjahr noch durch ein neues Gurtkonzept verstärkt. Jedes Mitglied mit Boot wird auf dem eigenen Boot Gurtschlaufen an den Cockpitwinschen und den Bugklampen platzieren, die eine Vergurtung des Bootes deutlich beschleunigt und es nicht mehr erforderlich macht, dass ein Gurtkommando auf das Boot hochentern muss, um die Gurte anzubringen.

Für das Abslippen 2024 steht als fester Termin der 19. und 20. April fest.

Für das Aufslippen im Herbst 2024 erfolgte im Rahmen der später stattfindenden Wahlen eine Festlegung auf den 18 und 19.10.2024 (mit Böcke-Fahren eine Woche vorher).

Liegeplätze

Der durch seine schwere Beinverletzung leider nicht anwesende Takelmeisterhafen, Uwe Berthold ließ über Irk Boockhoff seinen Vorstandsbericht verlesen. Er verweist darauf, dass die Liegeplatzvergabe bereits erfolgreich abgeschlossen worden ist. Zahlreiche kleinere Liegeplätze konnten im Clubkontingent des Yachtclubs nicht zugeteilt werden und wurden an den Pächter zurückgegeben.

Hier wird deutlich, dass die veränderten Anforderungen an die Größe und Tiefe von Liegeplätzen von Jahr zu Jahr drängender und problematischer wird. Die Zuteilung von Liegeplätzen in der Größenordnung von Booten oberhalb von 30 Fuß ist extrem schwer und mittlerweile müssen selbst aktive Mitglieder eine Absage für die Zuteilung eines Liegeplatz erwarten. Dies, obschon die im Yachthafen von Langballigau liegenden Bootsgrößen deutlich unter dem Durchschnitt der Bootsgrößen an der Ostseeküste Deutschlands liegen.

Menschen, die den Segelsport ausüben wollen und mit kleineren Booten nach Langballigau kommen wollen, sind also herzlich eingeladen. Die falsche Wahrnehmung von außen, dass Langballigau auch als Club ein „Closed Shop“ ist, ist unzutreffend.

Aber der YCLL ist auch ein Club der aktiven Gemeinschaft. Jedes Mitglied hat die ab Anfang März jeden Jahres ausliegende Clubdienstmappe zu studieren und seinen Beitrag für die anstehenden Arbeiten im Club zu leisten.

Regatten

Stefan Voss als Sportwart des Clubs berichtet von den auch im Jahr 2023 stark besuchten Regattaveranstaltungen und insbesondere der Double Rundt 2023 mit einem neuen Teilnehmer-Rekord, der im Jahr 2024 bereits wieder übertroffen werden wird. Denn mit den Anmeldungen zur Warteliste übersteigen die Meldungen jetzt die Hunderter-Zahl.

Jugend

Auch die Jugend des YCLL wächst und beträgt mittlerweile stabil eine Zahl von über 40 Jugendlichen, die auf Optimisten, RS Feva Jollen und – im fortgeschrittenen Alter – auf den 420er geschult werden. Die Trainingszeiten sind deutlich erhöht und finden mittlerweile am Montag und am Donnerstag in drei Gruppen statt, sodass alle Erfahrungsstufen und alle Altersgruppen optimal angesprochen werden. Erste Trainer, die aus der Jugend selbst stammen (Lea, Jesper, Janin) werden ab dieser Saison das Trainingsgeschehen verstärken. Weitere Trainer aus der eigenen Jugend beginnen mit der Ausbildung zur Erlangung der Trainer C Lizenz. Eine Kooperation mit Torben Hansen und dessen Albin Express sorgt für ein neues Trainingsangebot bei den „big boats“. Die Jugend tritt ab diesem Sommer auch auf der Mittwochabendregatta mit den Großen an. Lassen Nielsen wird als Schiffsführer dieses weitere Angebot „steuern“.

Auch die gemeinsame Aktivität und Durchführung von Trainings-Camps mit auswärtigen Clubs (im Jahr 2023 mit den Kieler Yacht Club und dem Lübecker Yacht Club) werden intensiviert.

Rechnungsprüfung und Entlastung

Abschließend bestätigte der Rechnungsprüfungsausschuss die soliden Finanzen und die ordnungsgemäße Buchhaltung der Kassen warten. Deren Ratsmitglied Ove Ramm fasste die Leistungen des Vorstands im Jahr 2023 zusammen, beantragte von der Mitgliederversammlung die Entlastung und erhielt ein anständiges positives Ergebnis dafür.

 

03.03.2024 Jochen-P. Kunze

One Comment on “Volles Haus in Streichmühle

  1. Liebe Segelkameraden,
    sofern es sich noch nicht herumgesprochen hat, ich beabsichtige unser Segelboot „dacapo“, eine Bandholm 24 zu veräußern. Wenn ich es richtig sehe, durchaus ein
    Boot mit guten Liegeplatzmöglichkeiten. Sofern also innerhalb des Clubs Interesse besteht, kann er/sie sich gerne unter 0171/6770887 an mich wenden.

    Kameradschaftliche Grüße,

    Gerd Nowas

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