Verschmelzung am Faß
Zum Brückenfest und zu unserem Nordstadtwerke-Cup ist es uns Langballigauern immer sehr wichtig, dass die Sonne brät, die Luft warm und die Stimmung allererste Sahne ist. Das sind wir nicht zuletzt Neptun schuldig, der ja zu diesem Zeitpunkt immer unsere neuen Mitglieder zünftig tauft.
Auch wichtig, bei der Prioritätenreihenfolge aber ein ganz klein bisschen nachrangig, sind allerbeste Windbedingungen. In der Regel liefern wir! Wir wissen ja, was wir Euch schuldig sind.
Zum Nordstadtwerke Cup am 31. August lieferten wir dann weitgehend alles, was wichtig ist, ab: Das Teilnehmerfeld war gut; wir freuen uns über weitere Beteiligung von sportlich aktiven Hobbyseglern aus anderen Vereinen der Förde.
Samstag, 7:00 Uhr: Das Rührei blubbert in der Pfanne und der Kaffee verströmt gute Atmosphäre im Festzelt vor dem Clubhaus der Langballigauer. Schon das Regatta-Frühstück wurde gut angenommen.
Hiernach Steuerleute-Besprechung für alle, die entweder die Segelanweisung nicht lesen können oder erstmal ein bisschen Körperkontakt und einen Schnack suchen, bevor es auf die Bahn geht. Ein nettes get-together und danach gemeinsames Auslaufen zur Startlinie, die direkt vor dem Hafen in Langballigau liegt.
Das der Wind das größte Problem wird, das war von Anfang an klar. Aber wir sind ja positiv gestimmt. Der erste Start konnte relativ früh angeschossen werden, verlief dann aber hart an der Grenze zum Gesamtrückruf. Da gab es einfach zu viele begeisterte Starter auf der rechten Hälfte der Startlinie und bei dem wenigen Wind dann auch hilflos treibende Boote, die irgendwie mitten im Weg lagen. Das, was man kaum Wind, sondern eher Lüftchen nennen konnte, drehte dann auch noch einmal massiv ab und störte unser Empfinden, was Mindest-Windbedingungen einer Wettfahrt anging. Deswegen wurde die Wettfahrt abgebrochen.
In den kommenden Stunden zeigte sich ein Dilemma: Die Sonne brannte, die Luft war herrlich. Jeder wartete sehnlichst auf den nächsten Start, erstmal Fahrtwind an die Haut lassen… . Trotzdem hies es Warten und Geduld haben. Normalerweise ist Flagge „AP“ dann das Zeichen für den Badespaß. Aber diese fiesen kleinen Feuerquallen in der Ostsee verhinderten Badestimmung.
Währenddessen verbrachten ein einsames Boot in dem, was man „Luv“ nennen sollte, die Zeit alleine. Stefan als Regattaleiter versuchte an der Luvtonne engagiert und fröhlich, die Tonne immer wieder dem kontinuierlich sich drehenden Wind hinterherzuverlegen. Kurz vor Ultimo kam das Luvfass auf diese Weise von direkt unter Brunsnaes rüber über die Förde vor Bockholmwik zu liegen. Ein weiterer Start gelang.
Wir segeln ein anständiges Up-& down. D. h. es geht los gegen den Wind auf ein Luvfass. Auf der Hälfte der Strecke gingen dann hinten die Spinnaker hoch und während die zwei glücklichen, die sich irgendwie durch die Streifen durchmogeln konnten -Pur elle und Om- noch die letzten Meter zum Luvfass kreuzten. Die hinteren Boote schoben sich auf die Mittelfeldboote rauf, die nach und nach auch alle den Spi oben hatten und nach Luft fächerten.
Im Ergebnis fanden sich zwei Dutzend Boote kurz vor dem Luvfass in „intensiver Kommunikation“ jeweils maximal in Fenderbreiten-Distanz zueinander wieder. Nach und nach gelang es aber allen, schadenfrei um das Fass herumzukommen und auf dem eigentlichen Lenzgang zurück zur Startlinie bzw. Ziellinie zurück zu kreuzen. Diese hatte Om und Pur Elle bereits passiert, sodass leider eine Bahnverkürzung mit Wertung nicht mehr möglich war.
Danach starb der Wind wieder vollständig, weswegen der Tag leider für die Wertungsgruppen ORC 1 bis 4 ohne Wertung zu Ende gebracht werden musste. Glück hatte die Wertungsgruppe ORC 5: Hier war die Bahn lediglich mit einem Aufzug angelegt, sodass für diese Gruppe eine Wertung erfolgte.
Trotzdem wartete in Langballigau wieder perfekte Stimmung. Neptun wurde mithilfe der Retter an Land gebracht und performte wieder „very well“. Die neuen aktiven Mitglieder bzw. neue Eigner von Boden durften demütig ihre Taufe entgegennehmen und vorführen, was sie können. Das Ganze ist eine großartige Veranstaltung, von der aber auch die Täuflinge keine übertriebene Angst haben müssen.
In ORC 5 gelang einem echten Klassiker der Sieg: Roy Weissenberger und Crew brachten den 1. Platz mit der IW 31 GHISLAINE nach Hause.
Danach die Elan 31 Sea Biscuit mit Bettina Eichmeier, Stephen Harksen Eichmeier und Jugendtrainerin Lea Kunde.
Auf dem 3. Platz landete Frank Bitzer und Crew mit der Dehler 31 KORALLE.
Nach der Siegerehrung für die Gruppe ORC 5 schloss sich unter dem Motto „Woodstock“ das Brückenfest an.
Falls sich jemand wundert, wieso da soviele durchgeflowerte Leute unterwegs waren…. Spass haben geht auch ohne bewusstseinserweiternde Drogen.
Gut Ist, wenn das Festzelt voll ist, die Tanzfläche bebt und zwischendurch keine Pausen entstehen. Das bekam unsere DJs hervorragend hin.
Wenn ausgelassene Stimmung dann auch ohne übertriebenen Alkoholkonsum möglich ist, kann man sich als Veranstalter freuen.
Wir freuen uns!
Die 2. Saisonhälfte beginnt und ist kurz. Die Mittwochabendstarts beginnen ab jetzt schon um 18:30 Uhr.
Die Preisverteilung findet in Station L am 22.11.2024 statt – save the date!
Wer noch racen und feiern will, hat im FSC in Glückburg die nächste Gelegenheit, nämlich zur Herbstwoche.
Es wird immer besser!
Herrliche Berichterstattung von der re agatta, man hat das Gefühl, der fehlende Wind raubt einem den Atem 😀. Auch die Organisation; hervorragend bis erstklassig. Und dann die Party- so viele betagte Knochen auf des Dj floor!
Mit oder ( selten) ohne Alki, geile Stimmung an der Ostssee bester Lage!
Ein sehr gelungenes weekend- immer gerne wieder!