Rund Skagen, the race is on again!
UPDATE 26.5., 114:45 MESZ (siehe unten)
Fuselfelsen
Die Langballigauer rocken wieder den Fuselfelsen und stürmen um Skagen. Während Stefan Voss die Nordseewochen mit Rund Skagen Race fast schon traditionell „mitnimmt“, war beim letzten mal Ralf Kock mit seiner damaligen „Havlys“ auch dabei. Und lieferte mit dem deutlich kleinsten und langsamsten Schiff und dem Durchhalten seiner Crew in mehreren frustrierenden Flautenlöchern eine Leistung besonderer Art. Viele andere hätten abgebrochen und den Traum einer abgeschlossenen Regatta aufgegeben. Ralf und Crew gaben sich den Sadomaso Trip bis zum Schluss.
Langballigau mit eigenem Rennstall
Stefan also wieder dabei mit seiner Archambault A 35 „Om“. Bei Ralf tat sich auch viel, was keiner so recht glauben wollte. Er trennte sich von seiner für große Fahrt perfekt ausgerüsteten kleinen „Havlys“ und staubte beim Technikchef des DSV dessen „Fliege 3“ ab, ein baugleiches Schiff zu Stefan´s OM. Und was machen die beiden dieses Jahr wieder? Na klar: Wieder Rund Skagen Race segeln!
Diesmal hat das Rennen eine gänzlich andere Qualität:
Rennsegeln mal anders
Zum einen, weil es gleichzeitig Teil der Deutschen Meisterschaft Offshore Segeln ist. Zum anderen, weil sich die beiden ein echtes race liefern. Inmitten zahlreicher anderer Teilnehmer, die alle nicht nach 5 Stunden auf der Bahn von Bord und am Tresen stehen müssen. Sondern allenfalls müde und durchnässt ihre Tüte Trockenfutter aufreißen, um bei Kräften zu bleiben. Und hoffen, das der Schlafsack trocken bleibt.
Gerüchten zufolge soll bei Stefan, der vor seiner Karriere als einer der bekanntesten Segelmacher Deutschlands eine Kochkarriere absolviert hat, morgens Porridge mit echter Milch serviert werden. Ich hoffe, wir werden an den Ess- und Schlafgewohnheiten noch etwas privater teilnehmen können um einen Eindruck dafür zu bekommen, wie es einem auf so einem Parcours ergeht.
Neue Boote, neues segeln
Eins ist sicher: Die Boote werden größer und vielleicht auch etwas bequemer. Aber die Zahl an Segeln hat nochmal deutlich zugenommen. Sie richtig zu wählen und im richten Moment zu tauschen… Stefan hat da schon 3 Jahre Erfahrung. Ralf und Crew gewinnen sie gerade erst.
Stagsegel gabs schon mal ganz früher. Die damit Regatta segelten, spülen heute aber ihre Dritten in Kukident.
Jib top- ich glaube der Begriff ist neu. Jedenfalls werden die Raumschotswinkel deutlich effektiver ausnutzbar und die Zeit des sich langsam versteifenden Festsitzens auf der Kante kürzer.
Abliefern
So performte Stefan und seine Crew auf der Nordseewoche schon ganz gut. Der Auftakt erfolgte von Cuxhaven nach Helgoland mit einem noch nicht so erbaulichen 5. Platz für Stefan und einem 10. für Skuum (Ralf Kock).
Dann erstmal das besondere Helgoland-Feeling: 2 Tage als x-tes Boot im Päckchen weit entfernt von Nahversorgung und infrastruktureller Körperhygiene durchhalten, damit auf der Langstrecke der Puma aus dem Käfig kann. Nachdem das Wiegen auf der Insel bei der OM nicht so lief und erstmal spontane Leibesertüchtigung erfürchtig vor der langen Anna erzwang, kam die Crew doch (jetzt mit passendem Crewgewicht) in die Startliste.
Rund Helgoland lief es für Stefan schon mal besser: 2. Platz in ORC B, 12. für Ralf. Da war der falsche Wettergott am Start und die Luft kam nicht so, wie sie eigentlich sollte. Kommentar von der Schiffsführung: Erkenntnis des Tages: „Wenn man viele verschiedene Segel an Bord hat, kann man sich in der Wahl der Waffen auch schnell mal vergreifen.
Aber wenigstens ist die Moral der Crew super!“
Soweit das lokale Inselprogramm. Ergebnisse hier
Oben rum
Wo gibt es die richtige Ehre? Na Klar: Beim „oben rum“ segeln…
Erstmals aber die ergiebige Sicherheitskontrolle; Ralf passierte sie stichprobenartig zum zweiten Mal in der Intensivbegutachtung. Für die meisten anderen schien es auf das Hochziehen der orangenen Leichtwindsegel vor dem Start beim Check-in zu bleiben.
Auf der Langstrecke wird Stefan Ralf aber nicht so schnell los. Nach über einem Tag trennen Sie wenige Meilen. Überhaupt bleibt das Feld bis auf die One-Off Boote mit Starallüren relativ kompakt beieinander. Vom Start ging es mit flauschigen Tücher sehr flott los. Montag Nachmittag setzte dann die große Magnetwirkung des Landes an und alle versuchten, Höhe mit zu nehmen, was geht. Besagte Boote mit Starallüren kreuzen schon in der Jammerbucht.
Heute Abend geht das Gejammer dann für die „normalen“ Teilnehmer los. Ein scheint sicher: Bis Mittwochabend wird es eine fixe Rutsche für alle. Dann scheint die Wetterprognose noch einigermaßen unklar und die bessere Wettertaktik oder das bessere Routing Programm wird das Zünglein an der Waage. Nervenkitzel ab Mittwoch spät scheint aber schon mal vorprogrammiert.
Es geht ohne Pause weiter. Keine Kaffeefahrt laut Stefan. Die Windbedingungen sind richtig gut. Immer satt Schräglage und teils holperig. Massig Segelwechsel, aber seit Dienstag früh nur Amwind- oder Kreuzkurse.
Viel Salz viel Feuchtigkeit aber Sonne satt. Wer seine Schicht an Oberdeck absolviert hat, geht mit frischer salty-look Fönfrisur unter Deck in den Wellnessbereich.
Das bestimmende Thema seit Dienstagabend: Jammerbucht. Das war der Moment, wo -nomen est omen- der Parcours etwas anstrengender wurde: Durch die Nacht kreuzen in einem immer noch kompakt zusammenhängenden Feld. Kurzer power-nap am Ruder is´ nicht.
OM rundet Skagen Nord heute 11.59 bei 20 Knoten und Postkartenkulisse. Wellenberge und Flachs 200 Meter nur entfernt. Da bleibt niemand in der Koje.
Einer „jammert“ Mittwoch am frühen Nachmittag noch: Skuum. Jetzt hängen sie mit einigen anderen dort irgendwie etwas fest. Alle Boote dicht unter Land geht es der begehrten Spitze Jütlands entgegen.
OM konnte sich weiter gut nach vorne durchdrücken und steht am Mittwoch Nachmittag zwischen Skagen und Frederikshavn. Rafale… OMG – ist an Spodsbjerg schon vorbei. Die Jungs kommen ja mit normalen Duschintervallen aus.
Wie geht es weiter auf der OM? Easy in die Ostsee? Nö- Der kleine A5 Gennaker hoch- Fockfall wechseln- Jib hoch- A 5 runter- Der große A3 hoch- Staysail dazu- und was kommt gleich? Läso schon zum Greifen!
SKUUM ist seit 15:30 Uhr nun auch endlich in der Ostsee angekommen.
Nach heftigen Böen am Vormittag mit teils wilden Winddrehern, schlief ab 14 Uhr blöderweise der Wind zunehmend ein. Das zwang nochmal zum Vorsegelwechsel, machte die Annäherung zum Ende etwas mühsam. Jetzt pflügt auch Skuum durch das Skagerrak. Bei den tiefen Kursen wäre etwas mehr Druck auch ganz schön…
Bei allen dürfte sich aufgrund der Wellenverhältnisse übertriebenes Lüften bislang nicht so angeboten haben. Insofern: Nutzen! an der Flensburger Förde wurde gerade die Mittwochabendregatta Unwetterwarnungsbedingt abgesagt. Not much time left for some fresh air!
Die 3. Nacht steht bevor. Unter Deck sieht es schon etwas platzgreifend aus, wobei nicht ganz klar ist, ob der Raum mehr von Privatsachen oder mehr von aktuell nicht im Einsatz befindlichen Segeln belegt ist.
Seestiefel – einmal vollgelaufen; Segelschuhe einmal durchgewalkt. Insights vom Raumklima, Nasenimmissionen und parallel laufenden Stoffwechselprozessen haben wir noch nicht. Die Information ist auf spärliche Bilder begrenzt. Vielleicht auch gut so 😉
UPDATE 24.05., 10:00 Uhr
Wie gewonnen, so zerronnen… Erstmal zeigte sich wieder der alte Scheis…. Grundsatz im Offshore Segelsport: The rich get richer.
Die großen schnellen Boote konnten einigermaßen zügig am Donnerstag durch Ziel in der Strander Bucht gehen. EDELWEISS durfte sich auf den letzten Metern noch in einem Flautenloch ins Ziel hungern, und das mit schon seit der Nordsee ausgefallener Elektronik. Während dessen war oben im Kattegatt aber noch Druck. So konnte man sehen, das sich einzelne schön nach vorne arbeiten konnten. Insbesondere OM und der LÖWE VON BREMEN fiel dabei auf.
Aber am Ende von Aldi ist Kasse…
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag blieben die Spitzenreiter des Mittelfeldes (gesegelt, berechnet natürlich nicht) im Flautenloch im großen Belt hängen. Tracks sehr dicht unter Land zeigten verzweifelte Versuche, irgendwo doch noch einen Hauch zu erlangen, der mit Grandientenwind nicht zu beschaffen ist. Helpless…
Die tracks zeigten bei Spodsbjerg multiple Wasserballeteinlagen auf dem Wasser. Unsere Skuum zeigt Mut. Tod oder Leutnant: Weiter draußen im Belt schnuppert sie Wind, fand auch etwas und holte den mittlerweile gewachsenen Abstand auf OM wieder auf. Aber das sind Momentaufnahmen. Uns erreichen Bilder von einer eben noch ankernden Skuum im Angesicht eines im Fahrwasser schäumend auf sie zu fahrenden Containerschiffs. Unwohliges Magengefühl kommt dabei auf.
Die Tracklinien zeigen keine Konsistenz Richtung Kiel mehr. Skuum hatte eine gute Zeit lang im Belt treibend die Nase vor OM vorne. Jetzt kleben beide aneinander und das Fehlen eines A3 Gennakers stellt sich als kleiner Nachteil der Skumm gegenüber Om dar. Das ist ein Nervenkitzel.
Anker runter, Anker hoch, A 2 hoch und gucken. und das ganze the other way around…. wenn man dann wie Ralf und Crew aus 24 m Tiefe leider noch eine Seekabel mit hochwuchten muss, ist es wirklich doof. Es gibt aber Hoffnung: aktuell düsen LÖWE VON BREMEN und ALBATROSS mit über 4 Knoten straight away auf die Flautenlieger zu. Vielleicht setzt sich doch wieder etwas durch.
Jedenfalls hat das Karma in die Regatta eine tiefe Schneise geschnitten, die massiven Einfluss auf die berechneten Ergebnisse haben wird. Wer also nur wegen eines Treppchenplätzchens Rund Skagen Race mitfährt, der tut sich nicht das richtige an. Wie wir wissen ist es eher das Gesamterlebnis und die eigene Resilienz, die Glücksgefühle im Ziel hervorruft- oder hervorrufen sollte.
UPDATE 26.04.2024, 14:45 MESZ
Trauma
Stefan berichtete schon von seinen traumatischen Erfahrungen vergangener Rund Skagen Races, vor der Große Belt Brücke bei Flaute im Gegenstrom zu ankern und sich das Bauwerk einen ganzen Tag anzugucken. Dieses Schicksal blieb ihm erspart. Er konnte wie gesagt noch mit Druck unter der Brücke durchsegeln und den Großen Belt entlang der Küste von Langeland gen Ziel donnern. Mit gutem Gefühl, hatte er doch die Distanz zum Feld gut vergrößern können und damit auch zu Ralf auf der Skuum. Alles schön soweit.
Bis das Karma wieder zuschlug: Wieder Flaute, wieder Gegenstrom, wieder Anker. Nur keine Brücke zum gucken und häufiger die leise Hoffnung, ankerauf gehen und weiter segeln zu können (was ganz fix gemacht ist bei 30m Wassertiefe). Langsam schob sich das Feld von hinten auf, blieb aber auch liegen. Bis auf einer: Skuum versuchte das scheinbar Unmögliche, grätschte über das Fahrwasser auf die Ostseite und – kam dort gut vorwärts! Was für ein Schachzug. Einige machten es nach. Für OM war alles zu spät. Stefan und Crew konnten dabei zugucken, wie Ralf in einem Riesenbogen um Sie herumfuhr und südlichen Ende Langelands vor OM rutschte…. Um dort ebenfalls aber liegen zu bleiben. Liebevoll. Zwei Boote, gleicher Typ, gleicher Verein, liebevoll vereint nach über 400 sm. Wieviel Karma steckt in den Ergebnissen eines solchen Rennens?
Auf der anderen Seite: vorne sind immer dieselben…
Waffenarsenal voll haben
Das unter Beweis zu stellen, war dann jetzt die Aufgabe von Stefan, der sein Boot immerhin auch schon drei Jahre kennt, gepimped hat und – aus unerklärlichen Gründen für jede Situation das richtige Segel in neuwertigem Zustand vorhalten kann. Nach x-mal Anker auf, versuchen, Anker runter, warten, ging es dann doch mal wieder vorwärts und raus auf die westliche Ostsee.
Hier machte sich der kleine Unterschied eines auf alles vorbereiteten Waffenarsenals an Segeln bemerkbar. Ralf versuchte mit einigen Tricks, aus seinem A2 die Form herausziehen, die Stefan´s A3 originär hat. Das gelang nicht so perfekt, so dass sich die Wege der beiden wieder trennten. Ralf steuerte so einen östlicheren Kurs in der Hoffnung, vor der Kieler Förde umlegen und mit Druck zum Ziel fahren zu können. So genial wie die Idee zuvor, östlich den Großen Belt zu durchfahren, war diese Idee am Ende dann aber doch nicht. Denn irgendwann fiel auf der Skuum auf, daß Kiel Leuchttum an Backbord zu passieren ist. Wir ersparen zarten Ohren die Geräuschkulisse auf der Skuum, als dieser unumstößliche Fakt ins Bewusstsein der Handenden geriet. Für fröhliches Lachen war auf der OM aber weder das Bewusstsein, noch die Muße vorhanden. Auch dort war das „irgendwann mal ankommen“ und vielleicht noch ein bisschen von der Ankerzeit wegzusegeln mehr auf der Agenda. Besondere Herausforderung dabei dieses Jahr: Kiel Leuchtturm war nicht Ziel, sondern Wegepunkt. Das Ziel hatte sich die Wettfahrtleitung komod nach Strande gelegt und wenn man die Peilung der Ziellinie ganz genau betrachtet, dann endet sie glaube ich an Landin Strande in der Friteuse vom Fischbrötchenstand.
Volle Konzentration wieder bitte auf den Zieleinlauf! Der gelang beiden Langballigauern bilderbuchmäßig mit flotten runden Tüchern, während bedauerlicherweise die Entscheidung weiterer Weggefährten die Runde machte: Der Löwe von Bremen und die Albatross kamen bei Langeland nicht mehr so richtíg in Gang und gaben auf. Bitter nach so einer langen Strecke harten Kampfes, soviel Entbehrung und soviel Hoffnung: Denn nach einem sagen wir mal suboptimalen Start vor Helgoland hatten sich die Bremer Youngster vom Löwen wirklich gnadenlos konsequent und gut nach vorne gekämpft.
Was geht in einem so vor, wenn man den Gennaker einpackt, der Steg zum Greifen nah ist und alles ein Ende hat? Endlich können wir mal direkt nachfragen…
Stimmung
Stefan von der OM: Der Abend nach dem Race hatte eine tolle Stimmung. Alle sind mit Recht stolz und glücklich. Die Crews sind nach 4 Tagen und Nächten extrem verschweißt. Und die Anerkennung der anderen Crews, denen man ja über Tage oft beständig in Sichtweite hatte, ist ausgeprägt. Das verbindet die Crews obwohl man sich teilweise nicht kennt. Aber wenn du bei den anderen Booten beobachtest, dass sie auch ständig Segel wechseln und kein Manöver scheuen, dann steigt die Achtung dem vermeidlichem Gegenüber immer mehr. Konkurrenten zollt man großen Respekt und freut sich dann gern später zusammen.
Crewleistungen
Nicht groß genug bewerten können wir die Crewleistung von Skuum und der Crew. Ende letzten Jahres kam das Boot erst in den Besitz von Ralf. Nach dem Einwassern verhinderte ein zu fetter Knutscher eines Baums beim Landtransport das Training. Schadenanalyse stand erstmal auf dem Plan. Viele Segel gingen nach dem Start in Helgoland erstmals hoch (ah! So sieht der aus!). Und die Crew hatte auch einen echten Paradigmenwechsel zu vollführen: Von einem kleinen 60er-Jahre Fahrtenschiffverdränger zu einem 2000er Glitschhobel wechseln und das erste mal gleich bei 3 m Welle in der Nordsee zu gucken, wie das so geht: Dafür hat sich Ralf und Crew allerbest geschlagen und ein sehr veritables Ergebnis herausgefahren. Entsprechend kommentiert Ralf:
Die Jungs haben wirklich alles gegeben und den Umständen entsprechend ihre Sache hervorragend gemacht. Aber es liegt nun einmal in der Natur der Sache, dass eine neue Crew auf einem neuem Boot erstmal Erfahrungen sammeln und sich einspielen muss.
Stefan war mit seinen Leistungen und der seiner Crew auch sehr zufrieden.
Aber was sind bei so einem Race eigentlich die Leistungen? Hierzu Stefan:
Wir sahen wirklich teils überraschend professionelle Crewleistungen. Namen zu nennen ist oft ungerecht aber einige möchte ich doch nennen. Überraschend gut waren die Crews von TOKE und den Bremer LÖWE. Beide Boote wurden früher nicht immer auf dem Niveau gesegelt. HINDEN einfach die perfekte Crew auf dem perfekten Boot. RENTNERBANK als Double Hand von einem ganz jungen Mixed Paar unglaublich gut gesegelt. OROMOCTO ist ein Vermessungswunder ( die JPKs auch) wird aber auch immer perfekt gesegelt.
Zu den Ergebnissen: Leider spiegeln sie nicht die wirkliche Leistung wieder. Der Einfluss von größeren Flauten macht das unmöglich. Wenn man in diesem Jahr mit einer Ohlson 8:8 gestartet wäre, hätte man mit großem Vorsprung deutscher Meister werden können. Das positive ist, das die, die dort selbst gesegelt sind, das auch genau wissen.
Segelwechsel
Deutlich wird: Segelwechsel und Anpassen an die Bedingungen spielt wieder eine größere Rolle. Die Anforderungen an die Crews sind wirklich groß. 20- 30 Knoten upwind in Jammer- und Tannisbucht sind immer hart. Segelwechsel keine Kleinigkeit. Später noch soo viele Stunden in der Flaute zu sitzen benötigt Geduld und Nervenstärke. Es wird ja nicht einfach gewartet sondern ständig getrimmt, nach Wind gesucht und geankert.
Bei OM im Einsatz: Jib, Jibtop beide mit textilen hanks, staysail furl inner, A2, A3, A5. Und das im munteren häufigen Wechsel. Ich fürchte, man muss aufpassen, das der richtige Asy in den richtig beschrifteten Sack kommt.
Wer sich bei den Segelbezeichnungen etwas abgehängt vorkommt:
Während die asymmetrischen Spinnaker mit „A“ bezeichnet werden und die geraden Zahlen von unten nach oben für leichter und stärkere Winde mit tiefen Kursen gelten, sind die Bezeichnungen mit ungeraden Zahlen den spitzeren Kursen vorbehalten. Eine Jib Top ist eine Fock mit der selben maximalen Größe der normalen Fock (Jib) aber die JT ist speziell zum Reachen gemacht. Sie kennzeichnet eine auffällig hohe Schotecke um beim Auffieren einen gleichmäßigen Twist zu bekommen. Wird gern auch bei viel Wind genutzt , wenn Code oder A5 noch zu groß wären.
Bei SKUUM wurde mit etwas reduzierterem Fahrplan gesegelt, d.h. nicht so optimal angepasst an die vorherschenden Windbedingungen:
- Große Jib mit 30 qm,
- Heavy Weather Jib mit 24qm,
- Starkwind Fock mit 11 qm,
- A2 m. 113 qm
- A3 m. 88 qm
- Code 0 m. 60 qm
Safety first
Mit Ausnahme der Flauten war jeder Mann an Deck zu jeder Zeit in die reichlich vorhandenen Jackstays/Lifelines eingepickt.
Unsere Teilnehmer
„Om“, Archambault A 35, Stefan Voss, Roland Villasenor, Marie Srogosz; Nico
Gebhardt,BengtJeschke
„Skuum“, Archambault A 35, Ralf Kock, Carsten Reckweg, Dirk Grünberg,TimoSchröder
Toller Text, Jochen!