Dank an den -nun- alten Michael

Es ist sehr schade, daß wir die Jahreshauptversammlung 2022 nicht in Präsenz durchführen konnten. Schade, weil wir uns alle bei dieser Gelegenheit gerne angemessen und würdig von unserem „Kommandanten auf der Brücke“, unserem  1. Vorsitzenden  Michael Rampf, verabschiedet hätten.

Wir werden dies nachholen, wenn das Wetter dafür viel schöner und die Corona-Einschränkungen nicht mehr in unseren Köpfen präsent sind.

Michael hat nach seinem Eintritt in den Altersruhestand bei der Marine nicht lange gezögert, im Yachtclub Langballigau das Ruder in die Hand zu nehmen. Wir konnten damals froh sein, einen erfahrenen Marineoffizier als Vorsitzenden zu gewinnen. Denn der Club befand sich noch vor 10 Jahren  in unruhigem Fahrwasser. Michael ist für uns ins kalte Wasser gesprungen und hat die Führung des Vereins übernommen. Er hat sich schnell ein Lagebild verschaffen, Prioritäten klar gesetzt und strukturiert abgearbeitet. Eine Arbeitsweise, die seine gesamte Vorstandszeit prägte und dem Vorstand Luft und Raum verschaffte, in allen Bereichen die Arbeit fokussiert aufnehmen und abarbeiten zu können, einer aber immer den Überblick behielt: Michael.

So gelang es Michael, insbesondere im Aussenverhältnis des Clubs Vertrauen schnell herzustellen, den Club als berechenbaren, fairen und konstruktiven Partner auf allen Ebenen zu positionieren und damit zu realistischen, sicheren und fairen Regelungen in allen Belangen zu kommen.

Michael sorgte dafür, einen Draht zu jedem zu haben. Er war in allen Bereichen und Fraktionen des Clubs neugierig, interessiert und persönlich engagiert dabei. Performance-Lücken konnte er gar nicht leiden und ging ihnen auf den Grund. Manch einer wird hier und da deswegen ins Schwitzen gekommen sein, in seltenen Fällen knirschte auch mal das Getriebe. Aber jeder konnte sich immer gewiss sein: Michael ging es um den Club und um das Ergebnis. Und das kann sich sehen lassen. Projekte und Entwicklungen, an denen Michael an vorderster Front mit beteiligt war sind z.B.

  • Bau der neuen grossen Winterlagerhalle an der B199
  • Ankauf des strategisch wichtigen Transitstreifens entlang der B199 nach dem Abbrand des team-Baumarkts
  • Sanierung des Clubhauses und Neubau der Küche
  • Pachtweise Sicherung des Wiesenparkplatzes für den YCLL nach Zugriffsversuch Dritter
  • Vollaustausch und Neuausrichtung des Bootsparks der Jugend mit maßgeblicher Unterstützung von Sponsoren (allen voran Peter Petersen Stiftung, NOSPA, VR-Bank Nord)
  • Weiterentwicklung der Jugendausbildung und Vergrößerung der Jugendabteilung
  • Deutliche Verstärkung der öffentlichen Wahrnehmung und Wahrnehmbarkeit des Club in der Öffentlichkeit
  • Ausbau und Verstärkung der eigenen Regattaaktivitäten des YCLL
  • Deutliche Verstärkung der Präsenz des YCLL in der See-Segelszene Norddeutschlands
  • Und last but not least ein Jahrhundertprojekt, unvollendet zwar, aber jetzt wirklich und endlich auf der Zielgeraden: Die Badebrücke des YCLL an der Westmole in Langballigau.

Sein Martini-Scrapbook ist eines der Symbole seiner Vorstandsarbeit: Dort vermerkte er schlicht alles, was den Club betraf, was geregelt oder besprochen werden musste. Was dort gestrichen war, war erfolgreich abgeschlossen. Was dort offenstand, wurde solange nachgefragt, bis es eine Lösung gab.

Seine Mappe mit den Grund-Dokumenten des Clubs besass einen Titel: PPPPP –  Proper preparation prevents poor performance. Wahrscheinlich ist das das entscheidende Lebensmotto, was Michael zum Wohle des Clubs eingesetzt hat. Und was ihn über 10 Jahre viel Zeit und Energie gekostet hat. Ressourcen also, über deren Einsatz man mit der Zeit nachdenken muss. Jeder muss Prioritäten setzen. Michael hat das –  für uns verständlich – getan. Und uns rechtzeitig gesagt, das irgendwann mal Schluss sein muss. Das hat er in dem Verantwortungsbewusstsein und in der ihm typischen Zuverlässigkeit getan, wie wir es im letzten Jahr auch von „Mutti  Merkel“ kennen gelernt haben. Michael hat noch eine Legislaturperiode dran gehängt, weil sich kein geeigneter Nachfolger aufdrängte. Auch in dieser Zeit und trotz des Verkaufs seiner geliebten „South Carolina“, trotz der einen oder anderen gesundheitlichen Einschränkung bei ihm und zu Hause, hat er sich weiter für uns reingehängt und sich für diese nun zu Ende gehende Periode nochmals verpflichten lassen. Wir sind ihm und seiner ihn immer nachhaltig und engagiert unterstützenden Frau Jutta dankbar dafür. Wir können und dürfen beiden aber nicht mehr zumuten.

Nicht nur er, sondern auch wir im Vorstand wissen um die Verantwortung, in der wir stehen. Jeder weiss, was er zu leisten bereit und imstande ist. Der Vorstand ist ein Gremium aus Personen, in der jeder Freude an seiner Aufgabe hat und jeder die Zusammenarbeit in einer derart fröhlichen Ungezwungenheit schätzt, dass Michaels Nachfolger einen guten Start haben wird. Nicht zuletzt deswegen, weil wir wissen, daß jedenfalls der Nachfolger von Michael in den Genuss einer guten Übergabe und Einarbeitung kommen wird.

Unser Wunsch als verbleibender Vorstand ist eine Fortsetzung unter Beibehaltung der wichtigsten Erfolgskomponenten Michaels Arbeit: Struktur, Augenmaß und PPPPP.

Wir wollen den Club weiter jung, agil, erfolgreich und in frischer Teamarbeit fortsetzen. Jeder von uns wird dem neuen Vorsitzenden in seinem Bereich weiter gute Dienste leisten.

Struktur, Weitsicht, ausgeprägte kommunikative Bereitschaft und Arbeiten im Team muss vom neuen Kommandanten auf der Brücke kommen. Wir fahren ein kleines schnelles V-Boot in einem kleinen, jungen und agilen Team.

Wir freuen uns, daß es gelungen ist, allen Mitgliedern eine echte Wahl zu ermöglichen. Wir hoffen für den -nun „alten“- Michael, daß er beruhigt das Zepter weiterreichen kann, weil der Club weiter in guten Händen ist.

Wir wünschen Michael und seiner Jutta, die häufig nicht nur zurückstecken musste, sondern sich häufig genug anstecken liess und mit aktiv war, daß beide mehr Zeit für sich haben, eine gute gemeinsame Zeit und etwas weniger Stress haben…aber immer noch genug, dass das Leben spannend bleibt und Lust drauf macht, sich in Langballigau am Hafen mal wieder sehen zu lassen.

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