Double Rundt – was für ein Hammer-event wieder!

Es gibt sie. Sie sind viel mehr, als man denken mag. Eine soziale Gruppe in der Gesellschaft; sie wird nicht ausgegrenzt. Im Gegenteil. Viele suchen sie: Diese normal gestörten Segler, die auf dem Wasser nicht  nur einfach entspannen wollen. Normale Regattasegler. Wo trifft man sie?

Jedenfalls auf der Double Rundt in Langballigau in vollem Hafen.

Freitag Abend in L.A.

Und wir werden dabei immer besser. Irgendwann legen wir Freitagabends den Hafen in Langballigau mal komplett trocken. Einige kommen schon 1-2 Tage früher, genießen das gute Wetter oder vermeiden das Hinsegeln bei Schietwetter. So verspricht es einem zumindest Windfinder. Wer trotzdem aber nicht so einfach mittwochs oder donnerstags die Bürotür hinter sich zuwerfen kann, wird entschädigt: Etliche Teilnehmer kreuzen noch bei herrlicher Lummerluft und spektakulärem Sonnenuntergang die Außenförde auf nach LA – dem Mekka der normalen Regattasegler im „echten“ Norden.

Check-in im Clubhaus, Bierchen am Strand, Klönschnack mit Seglern von ich-weiß-nicht-woher alles. Die Bahn steht abends schon fest. Plotter programmieren nach dem Fischbrötchen bei Odinfischer, der Currywurst beim Fährhaus oder dem Menüteller in der Strandterrasse. Es geht auch erstmal entspannt. Boote jeder Bauart und Alters liegen im Päckchen, ganz vorne so ne heiße Flunder – ne diesmal ist es nicht das Carbon-Mahagoni Schmuckkästchen Black Maggy (die düst schon in den Ostschären rum). Diesmal ist es die Whiteout von Hasso Hofmeister, die mit ihrem Tiefgang lieber halb in der Einfahrtrinne liegen bleibt, um morgen auch wirklich noch aus dem Hafen zu kommen. Heißer Ofen mit Wasserballast und Class 40-Optik. Ansonsten fällt die hohe Konzentration an X-332 auf und auch eine wohl fast brandneue X 4.0 hat sich zu uns verirrt. Aber auch eben alles andere an Bootsmaterial, mit dem so normal gestörte Segler halt Regatta segeln: Von der alten Bianca 36 über das nordische Vollkornbrot und der seit langem legendären alten Cayenne 42, die alte liebevoll aufgepimpte First 32, eine alte AHH30 – wohl ein Vorläufer der alten Albin Ballad. Facettenreicher kann so ein Regattafeld nicht sein!

Start in einen Vollgas-Tag

Samstag morgen 8:00 Uhr. Sonne schon auf dem Weg zur Lichtschutzfaktor-50 Anforderung, ordentliche Brise. Langeweile kommt nicht auf. Stefan erklärt nochmal das Prozedere. Das ist im Prinzip so simpel, das Halbprofis genauso aufmerksam  hinhören müssen, wie Newbies. Am Ende haben wir eine lange Startlinie. Das Startschiff ist der tragische Bestandteil: Lasses „Pusteblume“ ist dieses Jahr geschwindigkeitstechnisch aus den Meldekriterien herausgefallen. Hartes Los und irgendwie ungerecht. Nach dem letzten Double Rundt 2021 hat er seine Schüssel so durchoptimiert, dass er dieses Jahr wirklich zu handiger Zeit im Ziel hätte sein müssen. Wir optimieren auch uns für nächstes Jahr nochmal… Lasse ist aber ein echter Teamplayer und spielt trotzdem das Startschiff. Die Linie ist lang. Wer zu früh rüberfährt bekommt eine so derartige Zeitstrafe, dass 2. Reihe starten auf einmal hochattraktiv ist. Es gab keine Ausfälle, obschon hier auch echte deutsche Startprofis an die Linie gingen. Erstaunlich, wie ruhig das abging. ORC-Segler, heiß wie Frittenfett und Yardstick-Tüdler: Alle auf einer Linie und zu einer Zeit. Und alles läuft smooth. Wer würde sowas erwarten? Keine Meile weiter liegt schon der fette gelbe Bubble, nachdem es –Blinker links- auf die Bahn Richtung Kalkgrundt/ Poels Rev geht… Die üblichen  Verdächtigen runden als erstes.

Perspektive Lange Bahn (X-332 Sophus)

Wir erfreuen uns immer noch still über diesen megageilen Start und die Lücke nach rechts, die wir früh fanden und entspannt nahmen. Angenehm weit vorne geht es ums Fass. Danach Hirn ausschalten, Zweifel nicht zulassen…Platz suchen, Tüte hoch und ab dafür. Leider nervt die große Faurby kollosal mit Flatterspi und im-Weg-Gestehe. Wir drücken uns unten durch und lassen Hagen und Björn weiter mit ihrem bunten Tuch spielen. Ganz schön hochnäsig. Aber: we are on a mission! Es geht rumpelig weiter. Der Wind ist shifty, böig. Ruhe in den Spi zu kriegen ne Aufgabe. Irgendwie jetzt durchs Feld dampfen und nicht Abschmieren ist die Devise. Vor uns passiert das kaum, bei uns auch nicht. Aber das ist auch ne Aufgabe. Hinter uns geht das Rechtsabbiegen wohl häufiger los, jedenfalls erfreuen wir uns später an spektakulären Bildern.

Wir waren bei hochnäsig: Kommt nicht gut und gibt immer ne Quittung. Es macht bam! Der Spibaum steht senkrecht in den Himmel, der Spi kaum zu halten, das Boot noch weniger. Fixe Reaktion: Genoa hochquälen, Fahrt im Schiff behalten, Spi runterquälen. Alles bitte ohne einen Grad abfallen.  Kardiotraining für die sportliche Dame vor mir, die mit dem Ruderdruck hadert. Schneller Positionswechsel. Vorne angekommen stelle ich fest, dass die Dyneema Anschlagleine für den Topnant aus dem nicht mal 3 Monate alten Endbeschlag rausgefetzt ist. Notfallreparatur: Eine neues Dyneema Makramé aus einer Restleine im glücklicherweise nicht am Gewichtsreduktionsmaßnahmen teilgenommenen Takelbüdel. Zack; Baum hoch. Positionswechsel. Garderobenwechsel rückwärts. Die Dame vor mir hat Berserkerkraft, gibt alles. Sauerstoffzelt wäre jetzt gut. All clear!

Jetzt gucken wir mal nach vorne, was uns der Mist gekostet hat. Eine X-332 (X-Celerator) ist durchgerutscht und echt schon auf Distanz. Die anderen beiden (Xalty und Just) soweit vorne, das man schlechte Laune bekommen könnte. Schlechte Laune ist aber nicht. Stattdessen Konzentration, himmlisches selbst gemachtes  Apfel-Quarkbrötchen und Flüssigkeit. Konzentration und ranfahren! Irgendwie gucken wir traurig in den ruhigen, weiß-floatenden Spi auf X-Celerator und fragen uns, was wir bei unserem eigentlich falsch machen. Der ist selten ruhig zu kriegen. Mehr Konzentration beim Steuern hilft. Aber da gibt es so dass eine große Boot, das noch vorbei will und viel zu spät am Überlaufen gehindert wird. Dann gibt es da das andere große Boot mit Gennaker, das riskant erscheint, in Luv zu passieren. Wir entdecken den Leedurchbruch-Tag für uns. Es geht. Erstaunlich schnell sind wir unter der großen First durch. Wieder Möglichkeit, sich auf die anderen X-332 zu konzentrieren. Wir beruhigen uns gegenseitig („Ej, ich glaube wir fahren auf die auf“) Positiver Mindset hilft manchmal.  Die Halse bei Poels Rev steht an. Bernd und Jan absolvieren das ganze perfekt. Wir schauen uns Michael und Birgit an. Es dauert länger. Wir wittern unsere Chance, gehen ums Fass. Nicht 100%- ig perfekt, aber der Spi steht nach wenigen Sekunden, die Karre macht einen Ruck und gibt richtig Gas. Das fühlt sich gut an! Wir düsen Richtung Lyö, leicht over track. Manchmal kriegen wir die Kiste gut auf die Welle und surfen ab. Zu X-Celerator ist es ein ständiges Geben und Nehmen. Zwischendurch zischt von hinten eine Sportboot mit schwarzen Segeln und Gennaker ran. Unter uns wollen wir die versträndlicherweise nicht. Über uns brauchen sie für unseren Geschmack aber auch irgendwie zu lange. Wir finden einen Modus und sind froh, das sie weg sind. Sind bestimmt nett, aber das sind sie auch noch später am Tresen.

Zwischen Lyö und Avernakö geht es durch. Xalty und Just, unsere Top-performer X-332, sind nur noch zu erkennen, wenn man sie ständig im Auge hatte. Nach einer Zeit kommt wieder dieser schwarze Gennaker auf uns zu. Echt lästig langsam. Nochmal Modus finden. X-Celerator hat keinen solchen Ärger und setzt sich leicht ab. Bei Lyö-E geht es um die grüne Tonne und Richtung Nordwest auf Lyö Krog zu. Die ist zu passieren und dann geht es wieder rüber über den Kleinen Belt nach Tonne grün Taksensand (etwas nördlich Fynshav). Der Wind bläst ordentlich, die Welle erinnert an Stollergrund. Es ist wild. Meister Hora und X-Celerator machen die Spur hoch am Wind dicht. Hinterher fahren ist wirklich doof. Schlag nach links? Viel zu früh und stromtechnisch auch kein burner. Wir haben Leedurchbruch-Tag. Wir wissen es nur noch nicht. Aber 10 Minuten später sind wir mit Druck und Geschwindigkeit unter Meister Hora durch. Die Luvdistanz zu X-Celerator ist schon beachtlich. Aber der Wind sehr shifty. Was einmal geklappt hat, klappt auch nochmal. Nach einer halben Stunde sind wir unter X-Celerator durch und haben die Luvdistanz geviertelt. Jetzt werden die Dreher aber echt böse. Der Wind oszilliert so schnell, das man sich gar nicht sicher sein kann, ob man nach der Wende wirklich im erwarteten Zieher landet, oder schon wieder im nächsten Backer. Nützt aber nichts. Wir legen um, realisieren erfreut unseren hart erarbeiteten Vorsprung und sehen ab jetzt zu, dass wir bei den Drehern nicht die falsche Seite ziehen.  Der Druck ist amtlich, aber es ist fahrbar. Die grüne Tonne kommt und wir haben wir den Vorsprung auf 400m gehalten. Wir gehen rum, trimmen die Segel so gut es geht auf einen Halbwindgang ein. Wir sehen die beiden X.332 vor uns ohne Spi. Wir sehen 2 X-99 mit Spi. Die biegen immer wieder rechts ab – ohne Blinker.  Und bei der ersten kommt die Tüte runter. Nicht motivierend. Hinter uns zieht sich X-Celerator und die Glitschkiste mit dem schwarzen Gennaker an einer Leine am Wind hoch. Wir erwarten den Spi. Stattdessen sehen wir einen herrlich verknoteten Code 0 auf der Glitschkiste. Und kurz darauf auf X-Celerator dasselbe. Schei….ich habe den Code 0 extra rausgenommen aus meinem Messbrief, um maximale Vergleichbarkeit zu haben. Jetzt kommt da so ne Waffe hoch, und das auf dem langen Schenkel.

Tja, isso… Wir üben uns im milden Mantra, decken, was wir können. Aber irgendwann steht der Code bei beiden. Der eine drückt unter uns durch, braucht lange, um aus der Deckung zu kommen. Den anderen wollen wir unten nicht durchlassen, weil uns die permanenten Rechtsabbieger zu risky für das Gelcoat an Backbord sind. Beide finden irgendwann ihre Spur und sind weg. Schlecht fürs Gefühl. Wir versuchen es nochmal mit Apfel-Quark Brötchen, positivem mindset und aktivem Schotspiel. Kurz vor Skjoldnaes kommt der Wind raumer. Wir diskutieren die Böen, entscheiden uns aber. Die Tüte geht hoch. Sie steht wie ne Eins. Ist fahrbar und schön. Fühlt sich gut an. Wir sehen träge flappende Code 0 vor uns. Jagdinstinkt…

Es geht Vollgas auf die Spitze beim Leuchtturm los. Die Wassertiefe wird genau gecheckt. Wir fahren auf, richtig auf. Aber wir haben aber auch Angst. Angst, mit einem netten Sonnenschuss nach Skjoldnaes alles wieder kaputt zu machen. Ein Fehler. Wir nehmen vor dem Hochziehen nach Söby den Spi runter, bauen wieder auf Halbwindkurs mit Dreiecksegeln um. Klappt alles gut und sauber. Aber: Der Wind dreht immer weiter rechts. Wir hätten ein klein bisschen durchhalten müssen, dann wäre wir ein langes Bein weiter gefahren. An der Distanz ist kaum noch was zu machen. Direkt vor der Mole von Söby ist das Ziel. Wie das jetzt ausgeht mit einem Boot mit und einem Boot ohne Code 0 nach weit über 7 Stunden Segeln? Weiß der Henker. Wir werden es sehen…

Xalty und Just sind jedenfalls weit weit weg und basteln schon ihre Segel zusammen, als wir versuchen, die Zielzeit zu dokumentieren. Alle  Achtung! Reife Leistung! Das war ein megaspannender battle!

Die Perspektive der kleinen Bahn (Albin Cumulus, Lotta):

Zum dritten mal, sehnlichst erwartet, starten wir zur Double Rundt Regatta 2022. Der Blick auf die Gruppe ORC 3 zeigt uns: das wird ein harter Kampf. Die „alten Hasen“ Helmut (Harlekin) und Irk (Calle Strömer), unsere dänischen Freunde mit der Lynx, Gunnar mit seiner nicht mehr so geheimen Geheimwaffe Hoppetosse, die weltmeer- und jüngst Rund Skagen erfahrene Havlys, YCLL-TV-Star Mark mit seinem Folkeboot und Holger mit seiner Fru Antje … auf den ersten Blick sind das alles ganz harmlose Kerle, an Land auch sehr umgänglich und beste Club-und Feierfreunde. Aber auf der Bahn? Sehr ernst zu nehmende Gegner.

Konzentration am Start. Gleich geht`s los mit dem üblichen Langballigauer Hupton!

Nicht optimal positioniert, aber -wie von Stefan empfohlen- in der zweiten Reihe noch ordentlich weggekommen. Kurze Kreuz – alles fertig zum Spi setzen – nochmal kritisch hingeschaut – öh….der Kurs ist doch spitz! Die ersten Boote zeigen nicht unerhebliche Schwierigkeiten, die Tüte zu halten und wir sehen filmreife Sonnenschüsse. Vornehme Zurückhaltung scheint uns jetzt angezeigt. Was mach die Konkurrenz? Havlys zieht den Spi, hat leichte Schwierigkeiten, fährt uns aber auch erstmal nicht richtig weg (um 6kn auf der Uhr) – Calle  Strömer und Harlekin warten auch ab – Gunnars Spi sehen wir auch noch nicht. Die Lynx und Fru Anje haben wir schon nicht mehr im Blick.  Die ganze Zeit im Vierer-Paket nahe beieinander: unsere Lotta, Havlys, Harlekin und Calle Strömer, das Folkeboot Surprise im Nacken – noch viel zu nahe! Der Fuchs Mark ist auch schnell!

Vor der Sonderburger Bucht wird es ruhiger oder der Wind kommt einfach etwas achterlicher: Jetzt kann die Tüte aber hoch. Das haben die anderen natürlich auch gemerkt: Irk, der bis eben noch mit seiner Kamera an der Pinne sensationelle Bilder gemacht hat, werkelt auch am Spi und auch bei Harlekin ist Aktivität zu erkennen. Jetzt aber los! Fast zeitgleich gehen die Spinnaker hoch, die Havlys, die inzwischen ein paar Längen voraus ist, haben wir wieder im Griff und endlich können wir auch dem Folkeboot wegfahren. Die Wellen aus zwei Richtungen von achterlich sind unangenehm, immer wieder leichte Winddreher, aber das Grüppchen bleibt mit leicht wechselnden Abständen beieinander. Vor Poels Rev dann ein Winddreher und wir müssen länger platt vorm Laken zur Tonne runter, bevor wir uns auf den neuen Kurs zur Nordspitze Aerö machen können. Ausreichend Zeit für die Schiffte. Mission accomplished: nicht von Bord gegangen – Schiffte vollendet – auf neuem Kurs – Spi ist heil – Alles gut!

Man bin ich alt geworden, das ging schon mal flüssiger von der Hand! Und zu allem Elend konnten Harlekin und Calle Strömer, die näher unter der deutschen Küste geblieben waren, sauber mit raumen Wind an die Tonne und haben uns doch ein paar Längen abgenommen. Nütz nix – Dranbleiben! Havlys auch noch ganz nah!

Wir sind mit dem Kopf nur noch beim Segeln. Sch… das war ja Poels Rev – wann sind wir da noch rum? – Zeit schnell notieren!

Weiter es ganz gut zur Nordspitze Aerö – rum da! – nochmal ne Schiffte – ich bin immer noch nicht jünger geworden (wie macht Helmut das eigentlich immer???). Havlys immer noch ganz nah, in Lee komme ich nicht vorbei, in Luv macht er Zicken, luvt wie blöde und lässt uns nicht vorbei, das kostet Zeit, Calle Strömer und Harlekin vergrößern ihren Abstand! Also lieber nebeneinander weiter. Die Sorgen nehmen zu: ein Garderobenwechsel bei Ralf wird gepaart mit plötzlichem Kurswechsel auf uns zu – wir weichen lieber aus. Die Kommunikationsprobleme nebenan werden offensichtlicher – Ralf ´s Segelbegleitung ist neu im Geschäft und noch nicht firm mit der einen oder anderen Terminologie. Er versucht die Verständnisprobleme seiner Partnerin mit Wiederholung der Kommandos in größerer Lautstärke zu lösen. Leider nicht wirklich erfolgreich. Wir sind besorgt: Übersteht das die Havlys? – segelt Claudia heute schon das letzte mal mit? Hält die Beziehung noch bis zum ersten Bier im Hafen? Die Antwort vorweggenommen: Ja! Wir konnten das alles abends bei einem Gin Tonic aufarbeiten und dabei herrlich lachen! Claudia bleibt ganz ohne Stress dabei, super!

So, jetzt aber wieder Konzentration, wir wollen ja irgendwann noch ins Ziel kommen. Noch die Tonne vor Drejö – Spi runter – endlich! – alles einfach nur runter und klar für die Kreuz!

Die Zeit schon wieder! Wann waren wir rum? Gleich notieren. Oh! — Wir sollten Nordspitze Aerö auch eine Zeit notieren. So steht es jedenfalls auf dem Zettel – naja…die Nordspitze ist ja auch breit – und da wussten wir nicht genau welcher Zeitpunkt jetzt da… Mut zur Lücke, das bleibt leer.

Also wieder auf an die letzte Kreuz. Aua, die Vorschot ist gefühlt viel länger geworden – die muss ich ewig ziehen – alles tut weh – ich bin froh, dass wir gleich im Ziel sind!

Noch ein Schreckmoment: Peter schießt  mit Volldampf auf Steuerbordbug hinter der Havlys hervor -und hat uns nicht gesehen!? Mit der voluminösen  Zartheit meiner Stimme mach ich auf uns aufmerksam und Rufe: Raum !!! – und:  Reinmar brems! Von Reinmar (mein Sohn und Steuermann) kommt stoisch: „Du bist gut“. Dass der auch immer mit Fakten irritieren muß!?  Peter hat die Situation doch erkannt und rechtzeitig unter uns abfallen können.

Ich will jetzt einfach nur noch ins Ziel. Auf der Kreuz fahren uns alle weg, das nervt. Ich brauche unbedingt ein neues Vorsegel. Der Lappen da vorne steht wie ein Müllsack! Und wo ist eigentlich die blaue Fahne? Da geht einer vor der Mole rum, muss wohl passen für uns. Wenden!

Wir haben genug Höhe und endlich können wir ins Ziel fahren. Die Zeit genau aufschreiben!!! Kaputt, aber am Ende doch glücklich und zufrieden über einen tollen Segeltag laufen wir in den Hafen ein!

 

Apres Sail

Was erwartet uns? Ein geiler Hafen. Keine Platznot. Ein echter Unikum-Hafenmeister mit dem dänischen Charme, Witz und Bollerigkeit, wie man es aus der Kindheit kennt und liebt. Ein Segelverein vor Ort, der uns liebevoll mit Grillduft und Carlsberg- Bierpilz erwartet. Die reingekommenen Teilnehmer erkennt man leicht am Double Rundt Polo für jeden Teilnehmer. Es gibt genug zu erzählen, Leute zu treffen, die man lange nicht gesehen hat und entspannt neue Leute kennenlernen. Auf das Grill Büfett warten wir nicht lange. Es ist echt ehrlich-dänisch.  Jeder hat Kohldampf. Einfach gut! Das Scoring findet im Anschluss statt. Die Teilnehmerzettel mit den Zwischenzeiten sind spannend zu lesen. Gut, das wir eine Zieleinlaufkontrolle von unserem Landkommando hatten. Das wäre sonst im Chaos geendet.

Die Preisverteilung findet in der malerischen Sonnendämmerung statt. Partner- oder Eltern- Kind Crews finden besondere Würdigung, dieses Jahr die Eltern-Kind Crews auch mal ohne Alkohol. Wir können es immer besser ;-).

Für Laune und dumme Sprüche sorgt Hildburg in gewohnt unnachahmlicher Art. Newbies haben noch Angst vor ihren Gefühlsausbrüchen, die immer nur freundlich sind. Der Abend klingt nett aus. Und wir empfinden alle eine besondere Dankbarkeit für unsere dänischen Gastgeber in Söby. So viele Menschen, die zusammen kommen, um diesen Abend möglich zu machen. Der Segelverein zieht mit dem Fußballverein im Ort an einem Strang. Alle sind fröhlich dabei. Es fällt ganz leicht, sich jetzt festzulegen. Wir werden diesen Setup und diesen Zielhafen nächstes Jahr beibehalten und freuen uns schon wie Bolle drauf!

Freuen tun wir uns auch über den support unserer Sponsoren, die mit Geld und materiellen Dingen helfen, das Event möglich zu machen und jedem etwas mitzugeben, das Freude macht. Das sind nicht nur die materiellen Dinge, das sind auch die Fotos. Die kommen überwiegend von Hauke  und Irk. Dieses Jahr wieder ein Hammer!

Die Sponsoren:

Hauptsponsor Gotthardt-Yacht (Finn, nächstes Jahr bist Du dabei und nimmst den Spirit mit nach Hause!)

Zusatz-Sponsoren:

im-Jaich, unser Hafenbetreiber (Hans, auch dich wollen wir auf der Ziellinie sehen)

UK-Sailmakers (Stefan macht es schwer, in Gruppe ORC I nach vorne durchzukommen)

Yacht-Recht.de (Anwalt, aber auf der Bahn und an der Theke harmlos ;-))

Harald Thiele (einfach begeistert dabei)

 

Fotos findest Du neben den social media accounts auf facebook und Instagram auf unserer Homepage-Gallerie

 

Ergebnisse, findest Du bei manage2 sail (Beachte: m2s weist Gesamtergebnisse aus. Wir können das nicht abstellen. Aufgrund der unterschiedlichen Bahnlängen stimmen diese aber nicht. Es zählen die jeweiligen Gruppenergebnisse in ORC, Yardstick und Multihull 

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