Rund Skagen 22 – Segeln für Genießer – Update Mittwoch

Das ist Segeln für Genießer: Starkwind mit einem Wettersystem, dass nicht ganz ohne ist. Wasser überall und Geschwindigkeitssucht 24/7. Unsere beiden Boote befinden sich in der Nähe des Scheitelpunkts der Rund Skagen Regatta. OM ist um Skagen rum und aktuell nördlich Laesö und bleibt auf der jütischen Seite. Havlys dampft unter rotem Spinnaker noch Skagen entgegen. 

OM rumpelt heute morgen bei 18 Knoten wahrer Windgeschwindigkeit gen Laesö. Strom und Wind gegenan – wir suchen ja die Herausforderung.  

Beide Langballigauer liegen sehr gut im Feld. Havlys steht mitten in der Jammerbucht und hält als sehr kleines altes Boot sehr gut den Kontakt zu wesentlich größeren und modernen Booten.

Aktuelles Ranking: OM 2. Platz in ORC club. Phasenweise waren sie seit gestern auch auf Platz 1.

Havlys 5. Platz in ORC club, trotz abnehmendem Wind und dem Umstand, dass sie konstruktiv das Feld vor sich her scheuchen müssen – not bad!

Aber wie ist das Catering und wie sind die Wellness-Bereiche? Allen Crews wachsen langsam Schwimmhäute. Auch die letzte Nacht war voller Regen. Das immer schön die Boote begleitende Tief sorgt für Abwechslung und Spaß. Mal im Auge des Tiefs mit Flaute, kurz drauf ballert es mit 20 Knoten. Segelwechsel im Viertelstundentakt. Wo gehen die edlen Tücher hin? Na klar: Mit schön unter Deck, damit es da bloß keine zu trockene Luft gibt. Mit den Segeln kommt schwallweise Seewasser ins Schiff, dass sich mit dem Abtropf des Ölzeugs der Freiwache vermischt. Leider steht niemand mit Feudel bereit in dem Moment. Und der Nasssauger vermisst die 220V-Steckdose. Die Boote sind mittlerweile reine Tropfsteinhöhlen. Die Freude über textile Stoffe, die noch trocken und nicht nass oder klamm sind, ist groß. 

Stefan beschreibt seine persönliche Lage am Ende seines Lageberichts so: „Ich liege jetzt im Feuchtraum und mach mal die Augen zu.“ Sagt alles…

Havlys gibt sich kampferprobt und meldet gute Stimmung heute morgen. Sie düsen seit 5 Stunden unter Spi und fahren auf das Heck von Bar Central auf, die sie eigentlich schon seit gestern nicht mehr sehen dürften. Auf dem Vorschiff wechselte gestern noch Standardvorsegel gegen Kutterfock – immer verbunden mit einem persönlichen Vollwaschgang am Bugkorb. Dafür gab es nach Ingwertee und Wasser heute morgen den ersten Kaffee seit Helgoland. Es beruhigt sich  etwas. Porridge hält den Magen in Gang und bringt Wärme in den Körper. Es ist nachts scheissenkalt da draußen. Für Havlys scheinen die nächsten Stunden bis Skagen noch der Wechsel in den gemütlichen Cruise-mode. Dann wird es wieder zur Sache gehen, wenn sie die Tonne bei Skagen gerundet haben und gegenan Richtung Kiel dampfen.

Standort Havlys Mittwoch vormittag

Beiden stehen aber noch nerven-zehrende Zeiten bevor. Der Wind dropped heute auf unterirdisch. Es wird sich die Frage stellen, ob sie noch genügend Dampf in ihren Kisten halten können, um nicht den Anker schmeißen zu müssen. Sonst wirft der Gegenstrom sie zurück. Warum auch bei kommoden Mittelwind Regatta segeln?

Derweil an der Spitze des Feldes: Der alte Volvo Ocean Racer Trifork verteilt schon mal die warm-feuchten Handtücher an die Crew und holt die Champagnerduschen raus. Unter 60sm bis zum Ziel von Höhe Spodsbjerg/ Langeland. Die Jungs sind schon 2-mal besoffen, bis der Hauptteil des Feldes durchs Ziel gegangen ist. Ebenfalls gut dabei die Halbtrocken 4,5, die im großen Belt langsam Höhe Nordspitze Samsö steht.

Standort OM Mittwoch Vormittag (pinkes Boot)

Spannend und eng ist es vor allem für OM, die in einem tighten fight steht mit Maila, einer 2,30m tief gehenden X-37, Piranha, einer J-111 immer vor der Nasenspitze und im Sandwich eingepackt zwischen den beiden glitschigen JPK, einmal der Hinden von Jonas Hallberg und der Ex-Hinden, der Sharifa von Rasmus Toepsch. Die letzten beiden Tage war es schon spannend an dieser Front. Das wird noch mindestens 2 Tage so bleiben.

Wer von Euch steht nachts auf, um den tracker zu checken? Link dahin noch mal hier

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