Muck – Klassiker unter Klassikern – Kongelig classic 1855

Auch 2017 war der YCLL erneut vertreten bei den Kongelig Classics, einer Regatta klassischer Yachten von Flensburg nach Apenrade. Bei insgesamt ca. 60 teilnehmenden Schiffen hat Hans-Arthur Graeper mit seinem 55 Jahre alten LA-Kreuzer in seiner Klasse bei 8 Schiffen den 3. Platz erreichen können, und das, wie er sagt,  „einhand“, bei doch recht kräftigem Wind. In Erinnerung an die erste historische „Flensburger Regatta“ im Jahre 1855 findet immer am letzten Wochenende im August eine königliche klassische Regatta statt. Dieses Jahr führte die Regatta von Flensburg über Sønderborg nach Aabenraa. Im folgenden Jahr wird Flensburg der Zielhafen sein. Weitere Klassiker aus „Port Arthur“ sind 2018 herzlich willkommen, und können sich gerne bei Hans-Arthur Graeper informieren, denn Verstärkung fand er aus LA lediglich durch die „Primbacke“.(Das Foto wurde vom Zielschiff, dem Schlepper Flensburg, „geschossen“).

Die Geschichte

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1855 entschlossen sich ambitionierte Segler einen großen Regattatag in Flensburg abzuhalten. Inspiriert durch das werdende Regattageschehen in England (1. „America‘s“ Cup 1851) welches sich allmählich auch auf dem Kontinent als beliebter Zeitvertreib für Adel und die damalige Oberschicht durchsetzte, beschloss man in Flensburg ebenfalls einen Segelwettbewerb, neben diversen Ruderregatten abzuhalten. Als Schirmherr konnte der dänische König Frederik VII gewonnen werden (Flensburg gehörte 1855 noch zum Herzogtum Schleswig und damit zum Dänischen Gesamtstaat), der für diesen Anlass ein „werthvolles silbernes Trinkhorn*“spendete.

 Die Regatta muss damals im Jahr 1855 das Ereignis gewesen sein. Die Flensburger Nachrichten berichten, dass bei „günstigen Wetter*“ der Flensburger Hafen voller „Segel- und Ruderböte*“ war. An der Dampferbrücke war eine imposante Fahnenreihe, geschmückt mit grünen Girlanden aufgepflanzt. Auch die Flensburger waren begeistert von dem Ereignis und fanden sich in „Menschenhaufen*“ vor den Schiffen zum Gucken ein. Eine große Zahl „Hiesiger und Fremder*“ versammelte sich auf den Anhöhen. Einige Privatleute ließen per Zeitung ihren Garten als Aussichtsfläche, inkl. „Erfrischungen“ „announcieren“

„Der Wind war nordöstlich und mäßig stark, als die erste Abteilung der Lustböte auslief, welche ihrem Ziele entgegen kreuzen musste*“ berichtet das Tageblatt. Weit vor dem Rest des Feldes (10 Segelyachten) lag schnell die COSAK aus Nyköbing/Falster. Der Wind frischte auf und aus dunklen Wolken heraus gingen einige Regenschauer und Böen über die Förde. Die COSAK wurde plötzlich von einer Böe, im Tageblatt beschrieben als „Sto oder Wirbelwinde*“ erfasst, konnte die Schoten nicht lösen und wurde unter Wasser gedrückt. Da das Schiff aber dem Feld so weit voran lag, konnte Hilfe nur von den Begleitschiffen ausgebracht werden. Auch das Dampfschiff CAROLINE AMALIE setzte sogleich Boote aus, aber von der 4-köpfigen Crew (3 Schiffer und 1 Steuermann) konnte nur noch 1 Schiffer gerettet werden.

Laut Flensburger Nachrichten trat durch dieses tragische Ereignis nicht nur in der ersten Wettfahrt, sondern auch generell „im Vergnügen dieses seltenen Festes*“ eine „große Störung*“ ein, wahrscheinlich der Grund warum diese Regatta nicht wiederholt wurde. Zum Sieger des „Königspreis“ wurde nach der Veranstaltung die FANNY von Kapitän Krieger erklärt.

*Quelle: Flensburger Nachrichten 1855

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