Hawaii in L.A. – So geht feiern!

Nord-Stadtwerke-Cup und Brückenfest in Langballigau am 15. Juli

Brückenfest und große offene Jahresregatta – seit Jahren eine optimale Kombination beim YCLL. Dieses Jahr mit einigen Neuerungen… Da wäre das erste mal der neue Hauptsponsor für unsere Regatta: Die Nord-Stadtwerke sponsoren den gleichnamigen Nord-Stadtwerke-Cup.

Schon am Freitag kamen die ersten auswärtigen Segler und bestaunten, wie abends die Langballigauer „Partymeile“ wuchs und sich gleichzeitig langsam Hawaii-Flair ausbreitete. denn dieses Jahr folgte das Brückenfest -auch eine Neuerung- einem launigen Motto.

Regatta-Frühstück

Ordentlich „Butter bei die Fische“ gab es für die Crews beim Regattafrühstück im Festzelt mit Ei und allem, was ein Frühstück wertvoll macht.

 

Nord-Stadtwerke Cup

Am nächsten Tag zeigte Regattawart Rainer Koch und die Wettfahrtleitung um Startschiff-Crew Fiete Mers, was Routiniers auch unter schwersten Bedingungen zustande bekommen. Leichtwind aus allen Richtungen machte das Auslegen einer guten Regattabahn zum Nervenkitzel. Koch, der selbst immer erfolgreich an den Regatten teilnimmt, wechselte zwischen seinem ORC-2- Boot „Ran“ und dem schnellen RIB-Boot des YCLL, donnerte über die Förde und verlegte die große orange Luvmarke mehrmals um, während Fiete Mers und seine Startschiff-Crew das Startschiff umlegte. Endlich schien sich ein halbwechs konstanter Wind durchzusetzen, der einen Start von Langballig-Bank Richtung Bockholmwik ermöglichte; eine kurze Bahn, die 3 mal als up-and down zu runden war. Dabei konnten sich die Teilnehmer entscheiden, ob sie am Ende des Lenzgangs rechtsherum um das Startschiff oder links herum um die Regattatonne Langballigau wieder auf die Kreuz gehen konnten. Schon der Start war unter den drehenden Bedingungen eine echte Herausforderung und nicht jeder brachte sein Boot beim lauten Dampfhorn-Tut auf die Endgeschwindigkeit. Die bleib diesmal im weiteren Verlauf allerdings auch weit unter der Rumpfgeschwindigkeit.

Es war der Tag der kleinen Boote: Sehr unterschiedlich gelang es den Teilnehmern, sich gegen den leichten Wind nach vorne zu bringen. Kleine leichte Boote fuhren großen vor der Nase umher und zeigten, was man aus den Lüftchen machen konnte. So wurde es zu einem „Dschei-Lauf“: Moritz Bruns mit J-80 „Levante Sprinter“ setzte sich von Anfang an vor dem Feld ab, zunächst noch dicht gefolgt von Stefan Voss mit seiner J-22 „Jalla Jalla“ , bis dieser wie viele auch immer mal wieder in einem Windloch hängen blieb. Bruns hatte den richtigen Riecher und blieb über den gesamten Parcours kaum ohne Fahrt. Bei ihm an der Seite immer aber ein großer Neuzugang mit gelben Segeln aus Großbritannien. Thorsten Thelen startete mit einem Boot…draussen stand noch „Circus„, heissen solle es aber wohl irgendwann wieder „Six Beat„. Das Boot fuhr schon in Südengland Regatten und zeigte auf dem Nord-Stadtwerke Cup, mit welcher Leichtigkeit auch ein großes Boot bei wenig Wind auf Trab bleiben kann. Gewohnt solide schlawenzelte auch Dieter Naujeck mit „Kuddeldaddeldu„, hinterher, eigentlich nicht sein Wind, aber ein guter Steuermann und eine gute Crew machen aus allem etwas. Die Flotte tat sich ansonsten reihenweise schwer. Jeder blieb mal in seinem persönlichen Loch hängen und so war „Sophus“ auf dem Ende des zweiten Spigangs komplett in einem Öl-Feld hängen geblieben und wurde von der Flotte, die mit frischem Wind von hinten kam, überrollt.

Ebenfalls ein Novum: Die Ylva-Klasse auf der Förde wächst dermassen, daß mit 3 Booten am Start erstmals beim YCLL ein „One Design Start“ gemacht werden konnte. Die superlangen schlanken Ylvas kämpften um ihre eigene Wertung. Dabei konnte sich Konstantin Neumann mit seiner „Sylva“ gegen die sonst sehr erfolgreiche „Smaggen“ mit Antje Linde und Udo Baasch und den ebenso erfahrenen Jörgen Asmussen mit „Zitto“ durchsetzen.

Ein enges Rennen also für alle. Nur die „Levante Sprinter“ mit Moritz Bruns und seiner FRS racing team Crew drehte irgendwann in sehr komfortabler Stellung vor dem Feld alleine ihre Runden; der Gesamtsieger des Tages. Die Wettfahrt konnte gut zu Ende gebracht werden. Für eine zweite Wettfahrt blieb nach der ersten langen Runde kein Raum mehr.

Ein bekanntes Boot fehlte dieses Jahr: Die „Lynx“ von Peter Moisen konnte aufgrund Schadens nicht kommen. Unbeirrt fragten er und Thomas aber nach Mitsegelmöglichkeiten und so konnte Peter und Thomas dieses Jahr bei YCLL-Booten mitfahren, kamen dazu mit Fahrtenboot und der gesamten Familie und feiert auch später mit.

 

Nord-Stadtwerke-cup Sieger in den Gruppen wie folgt:

ORC 1: SixBeat/ Circus mit Thorsten Thelen

ORC 2: Alter Schwede, Uwe Berthold

ORC 3: Calle Strömer, Irk Boockhoff

ORC 4: Levante Sprinter (FRS racing team) mit Moritz Bruns

ORC 5: Hoppetosse, Gunnar Bednarz

Gesamtwertung:

  1. Platz: Levante Sprinter, Moritz Bruns
  2. Platz: Calle Strömer, Irk Boockhoff
  3. Platz: Jalla Jalla, Stefan Voß

Alle Ergebnisse hier

 

Brückenfest mit Neptun und Jollentaufe

Heftig zur Sache ging es dann wieder bei der großen Neptunstaufe. Doch bevor sich Neptun den unwürdigen Täuflingen und deren innerer und äußerer Reinigung zuwandte, gab es noch offizielle Termine: Mit dem Rettungskreuzer „Werner Kuntze“ der DGzRS wurde Neptun und Thetis zum YCLL gebracht. Dort hatte er das Vergnügen, im Beisein eines Vertreters der Nord-Ostsee Sparkasse die neue 420er Gleitjolle „Track“ zu taufen. Die Neuanschaffung im YCLL ist erforderlich, weil gerade das Anwachsen der Gruppe der erfahreneren Segelmädchen eine Erweiterung des Bootsparks im oberen Segment erforderlich macht. Die Stiftung der NOSPA hat die Anschaffung mit einem großzügigen Zuschuss unterstützt. Jugend-Seglerinnen F. Jung und I. Koch tauften das Boot vor dem gesamten Verein und den weiteren Zuschauern im Hafen….und gaben den in Sack und Ketten ihrem Schicksal entgegensehenden Täuflingen noch etwas Zeit, Kraft und Mut zu schöpfen.

Ein bisschen davon brauchten sie auch. Vor allem die liebe und humorvolle Gattin unseres Horst, die für ihn aus Gesundheitsgründen einsprang und sich dem Prozedere der Taufe unterzog. Während Horst gemütlich zuschauen durfte, was das Schicksal mit Helga vor hatte. Neptun stellte ob dieses Personentausches für Horst und Helga harte Regeln auf. Und bis zum nächsten Morgen war es kaum noch zu verstehen, ob Horst nun Helga oder Helga Horst heißt. Jedenfalls… Danke Helga: Du hast Humor und Courage!

Als fairen Ausgleich durfte sie „administrative Aufgaben“ für die restliche Taufgemeinde übernehmen. Die sah sich nun einer spannenden Aufgabe gegenüber. Nämlich, den Inhalt eines Kastenanhängers auszuleeren und aus den dort gefundenen Gegenständen in einer natürlich absolut hinreichenden Zeit einen schwimmenden Untersatz zu bauen, in Begleitung der DGzRS einen Schwimmtauglichkeitstest zu bestehen, um diesen dann mit einem simulierten Seenotfall abzuschließen, für dessen Einleitung Helga, nein falsch: Horst, jetzt wieder Helga veranwortlich war.

Wer bei dem Namensgewirre nicht mitkommt, der kann halbwegs nachfühlen, wie es den Täuflingen ging. Zwar unter fachkundiger Anleitung des Schiffbauingenieurs Thorsten, dennoch nicht perfekt koordiniert wurde dort ausgeführt, was Deutschen in der Fremde als Kernkompetenz nachgesagt wird: aus wenig Mitteln in kurzer Zeit technisch anspruchsvolle Geräte bauen. Trotz größter Anstrengung misslang dieser Versuch. Dies aber zur großen Freude der Zuschauer: Der Seenotfall begann eigentlich schon mit der Einsetzung des Floßes in das Wasser. Auch wenn der zusammengebundene Lattenrahmen eine gleichmäßig Schwimmlage aufwies, der Auftrieb reichte nicht, die Täuflinge auch nur ansatzweise trocken über das Wasser zu führen. Böse Zungen behaupten, da wäre auch gar nicht Neptuns Plan gewesen. Doch auch wenn es Thorsten und seinen Leidensgenossen gelungen wäre, trocken wäre keiner geblieben. Denn auf die Täuflinge ging nun zu allem Übel auch noch ein Wasserbombenregen ein. Eine gemütliche Flossfahrt sieht anders aus und weit kamen sie so natürlich auch nicht. Niemand ahnte aber, dass auch Täuflinge wehrhaft sein können. Und so sah sich die Zuschauermenge schnell einem Rückfeuer ausgesetzt. Denn zahlreiche Wasserbomben landeten unzerplatzt im Wasser bei den Täuflingen und konnten so zur Verteidigung recycelt werden. Stefan und Thorsten gaben also guten Feuerschutz.

Diese harte Probe überstanden, konnten die Täuflinge wieder auf die Mastenplattform des YCLL und dort ihre innere und äußere Reinigung erfahren. Sie wurden nach einer ausgiebigen Dusche bald wieder unbeschadet im Feiergeschehen gesehen.

 

Noch keine Badeplattform

Baden von der geplanten öffentlichen  Badeplattform war zur Reinigung aber leider noch nicht möglich. Hier liegt die Planung zwar vor und sowohl Hafenpächter Jaich wie Club stehen Gewehr bei Fuß und haben alle Vorbereitungen und Aufwendungen getroffen. Durch den Standort der Badeplattform außerhalb des Hafens sind jedoch bundesgesetzliche Statikauflagen zu erfüllen, die noch mit erheblichem Kostenaufwand umzusetzen sind. Wir hoffen auf eine baldige Lösung, damit Gäste in Langballigau, Hafenlieger und Anwohner die Brücke bald nutzen können.

 

Hawaii in L.A.

Weiter ging es vor dem Clubhaus, dass in Hawaiiausstattung dekoriert war. Sogar Palmen säumten die Pfeiler und Tom Seleck wie auch transgene Hawaii-Gestalten, die man kurz vorher noch meinte auf der Regattabahn gesehen zu haben, tauchten auf. Baströckchen, nabelfrei und spannende Frisuren veränderten vereinsbekannte Gesichter total. Einige beeindruckende Hawaii-Kostüme brachten so  ganz besondere Flair in das Festzelt; noch lockerer und leichter, als es beim YCLL ohnehin ist. So formte sich dieses Jahr das neue Motto des YCLL für Veranstaltungen dieser Art „YCLL: so geht feiern!“.

Und wie das geht, konnte man dann bis zum nächsten Morgen sehen: Mit Bändern und Pauschalpreis war die Getränkeversorgung ein Kinderspiel. Besonders routiniert und freundlich war die Theke neben hilfsbereiten Mitgliedern von Silke besetzt, die den Laden perfekt im Griff hatte. Rundstück warm – das traditionelle warme Essen von Landgasthof Streichmühle füllte die Mägen, kurz darauf kam es zur große Siegerehrung von der Regatta mit Rainer Koch. DeeJay Wolle legte zwar mit Helene Fischer erst einmal generationenübergreifend vor, passte sich aber im Verlauf des Abends fast perfekt an sein Publikum an. Wir haben immer schon was los gehabt und Party bis zum frühen Morgen ist der Standard.  Soviel getanzt wurde gefühlt in den Jahren aber vorher nicht – Glückwunsch an Wolle! Und Glückwunsch an den Festausschuss für das neue Konzept!

 

Ein Aspekt kommt bei diesen Berichten immer zu kurz bisher: Wir feiern stramm und bis zum Ende. Einige Gestalten verlieren am Abend auch die Zungenkoordination.  Aber am nächsten Morgen sind viele davon wieder da und um Mittag vermag niemand zu sehen, was für ein Spektakel noch am Morgen zwischen Clubhaus und Förde abging.

 

Hawaii – L.A. – Neptun und knackiges Segeln. Wir hatten wieder alles und bei allem das volle Programm.

 

YCLL: so geht feiern!

 

One Comment on “Hawaii in L.A. – So geht feiern!

  1. Lieber Michael und Vorstand, liebe Clubmitglieder

    wir durften als Gäste unseres Onkels Fiete Mers, die Regatta vom Startschiff aus betrachten.
    Als blutjunge Neusegler, ein prima Erlebnis.
    Anschließend die Taufe- hier bleibt einem nichts erspart.
    Wir hatten einen wunderschönen Tag und Abend. Viele von euch zeigten sich sehr aufgeschlossen und so entstanden neue Kontakte- viele schöne Begegnungen.
    Ein gelungenes Fest und viele Aktive, ohne die es nicht möglich gewesen wäre.
    Vielen Dank, das wir dabei sein durften.
    Wir kommen wieder am 04.08.17 und werden dann mit der Delphin die dänische Südsee unsicher machen. Es wäre schön, den ein oder anderen wieder zu sehen.

    Ganz herzliche Grüße aus dem Rheinland
    von Petra Mers und Mick Naumann

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